Indonesien ist nicht gewillt, Proben des Vogelgrippevirus H5N1 an die Weltgesundheitsorganisation WHO zu senden. Die indonesische Gesundheitsministerin Siti Fadillah Supari verweigert die Übergabe, solange sie keine Garantie erhält, dass in der Entwicklung befindliche Impfstoffe gegen Vogelgrippe auch für arme Länder erschwinglich sein werden, berichten Medien.
In diesem Jahr hat Indonesien der WHO erst zwei Proben zugesendet. Bereits seit August hält das Land weitere zurück. Die Virenproben könnten von Laboren auf Mutationen in der Viren-DNA getestet werden; so ließen sich Arzneimittel-Resistenzen oder die Übertragbarkeit auf den Menschen und somit einer pandemischen Gefahr bestimmen. Indonesien habe dagegen Angst, dass mit den Proben Impfstoffe entwickelt werden, die sich das Land nach der Zulassung nicht leisten könne. Daher wolle der Inselstaat ein „Material Transfer Agreement“ für jede bereitgestellte Probe, das garantiert, dass die Proben lediglich für diagnostische und nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werde. Ist eine kommerzielle Nutzung erwünscht, würde das dann das Einverständnis des jeweiligen Ursprungslandes bedürfen.
Die WHO will das 50 Jahre alte Abkommen zum weltweiten Austausch von Grippeviren überarbeiten. Doch eine Konferenz mit dem Ziel, eine Vereinbarung abzuschließen in der vergangenen Woche ist gescheitert. Der südostasiatische Staat ist am schlimmsten von der Vogelgrippe betroffen. Erst Anfang des Monats wurde von der WHO ein neuer Infektionsfall gemeldet. Unter den seit 2005 bestätigten 113 Vogelgrippe-Fällen beim Menschen gab es 91 Todesfälle.
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