Vorsicht, die Vampire fliegen tief! Am 31. Oktober ist Halloween, das lange Wochenende mit dem Brückentag ist ideal für Partys. Vor dem Feiern kann man Gutes tun: Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) veranstaltet zum dritten Mal die Blutspende-Aktion „Vampire-Cup“. Und zur Belohnung gibt‘s Gruseliges.
Der Blutspende-Marathon läuft noch bis zum 4. November. Die Pharmazie-Fachschaft der Universität Bonn nimmt gemeinsam mit dem Blutspendedienst am Uni-Klinikum zum dritten Mal am Vampire-Cup teil. „Ein halber Liter Blut ist für den Spender nicht viel, aber für jemanden, der es gerade dringend benötigt, kann es die Rettung sein“, sagt Organisatorin Denise Grunert.
Die Bonner sind Blutspende-Profis, die Fachschaft Pharmazie hat schon in den letzten beiden Jahren am Cup teilgenommen und jedes Mal mehr als die Hälfte des bundesweit gesammelten Bluts zur Verfügung gestellt. 2016 waren das 519 von bundesweit 1004 Spenden. Die Kampagne wird zwar als Wettbewerb zwischen den deutschen Fachschaften des Studiengangs Pharmazie ausgetragen, aber Jedermanns Blut ist willkommen.
Auch Apothekerin Wiebke Roden aus der Christophorus-Apotheke in Meckenheim macht beim Vampire-Cup mit. Sie hat an der Uni Bonn studiert und sagt: „Für einen gesunden Menschen gehört Blutspenden einfach dazu. Ich finde es sehr wichtig, weil immer viele Konserven gebraucht werden und diese nicht unbegrenzt lagerbar sind.“ Sie spendet viermal im Jahr Blut.
Nach dem Blutspenden ist die Freizeitgestaltung natürlich klar: Zur Belohnung gibt es Party! In der schaurigsten Nacht des Jahres vom 31. Oktober auf 1. November wird Halloween gefeiert. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Toten auf die Erde kommen, um ihre Verwandten zu besuchen. Deshalb stellten sie Lichter auf, um ihnen die Anreise zu erleichtern.
Die Iren wandelten den Brauch ab, sie fürchteten die Toten und wollten sie mit gruseligen Masken vertreiben. Aus dem „All Hallows Evening“ (Abend vor Allerheiligen) wurde die Halloween-Nacht. Im 19. Jahrhundert „exportierten“ irische Auswanderer den Brauch in die USA, seit rund 20 Jahren ist er wieder in Europa angekommen. Kinder ziehen von Haus zu Haus und drohen scherzhaft: „Süßes oder Saures“ („Trick or treat“). Es hat sich bewährt, an der Haustür Süßes zu verteilen. Schließlich weiß man nicht, was sich die verkleideten Kinder als saure Rache ausgedacht haben, wenn sie nichts bekommen...
In vielen Städten laufen die Parties schon ab dem Wochenende. Dresscode: schaurig. Skelett, Fledermaus, Vampir sind die Klassiker, auch Einhörner haben ihre Fans. In diesem Jahr kommt noch Harley Quinn, die Joker-Gespielin aus der Comicreihe „Suicide Squad“, dazu. Sie ist bei Google Deutschland das am meisten gesuchte Halloween-Kostüm.
Der Film der Saison ist natürlich „Es“, die Verfilmung des legendären Horror-Krimis von Stephen King. In Deutschland haben bisher drei Millionen Menschen den Film gesehen. Wer danach nicht in Gruselstimmung ist, dem kann man vermutlich nicht helfen.
Die Lust am Gruseln erklären Experten so: Wissenschaftler vermuten, dass jeder Mensch eine gewisse Veranlagung zum Bösen hat. Zum Glück lebt sie nicht jeder tatkräftig aus. Um die Veranlagung zu befriedigen, reicht es auch aus, einen Gruselfilm zu gucken. Horrorfilme spielen mit unseren Urängsten wie Tod, Gewalt oder Dunkelheit. Am liebsten schauen wir sie im Kino, weil man da nicht so allein ist und die Geborgenheit der Gruppe genießt. Die Erleichterung, dass es „nur“ ein Film ist, trägt mit zum Genuss bei.
Grusel ist Schwerarbeit für unser Gehirn. Sobald uns etwas erschreckt, tritt die Amygdala in Aktion. Das ist das mandelförmige Angstzentrum über dem Stammhirn, das aus einem Bündel Neuronen besteht. Der menschliche Körper reagiert auf Bedrohung mit Reaktionen wie Erstarren, Fliehen oder Kämpfen. Blitzschnell laufen chemische Reaktionen ab. Über den Botenstoff Glutamat werden Alarmsignale ans Gehirn und dann in den Körper gesendet. Das Nebennierenmark läuft ebenfalls auf Hochtouren und stößt große Mengen des aufputschenden Stresshormons Adrenalin aus. Das Herz schlägt schneller, die Handinnenflächen werden feucht, der Blutzuckerspiegel steigt. Und das alles wegen ein paar Vampiren.
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