Immer mehr Termine platzen

Impfzentren: Impfstoff sucht Impfling

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Berlin -

Eine zunehmende Zahl von Menschen will sich offenbar lieber vom Hausarzt als im Impfzentrum impfen lassen. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, aufgrund des zunehmenden Impfgeschehens in den Arztpraxen sei die Nachfrage der über 70-Jährigen nach Impfterminen in Impfzentren teilweise geringer als erwartet. Mitunter würden vereinbarte Termine in den Impfzentren nicht wahrgenommen.

Deshalb seien die Impfzentren gebeten worden, Überbuchungen von 10 Prozent zuzulassen. Für den Fall, dass sich aus den Überbuchungen ein Mehrbedarf ergeben sollte, wurde den Impfzentren eine Reserve an Moderna-Impfstoff zugeteilt.

Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Johannes Nießen, sagte, knapp 1 Prozent derjenigen, die einen Termin gemacht hätten, kämen derzeit nicht. „Was uns aber noch mehr Sorgen bereitet, ist, dass wir mehr Ü70-Jährige haben als Meldungen. Wir setzen dann pro Tag zum Beispiel 2500 Biontech-Impfungen an, aber es gehen nur 1000 oder 1500 Meldungen ein – aber der Biontech-Impfstoff kommt trotzdem.“ Der Rücklauf sei also nicht so hoch wie erwartet. „Entweder es gibt da eine gewisse Impfmüdigkeit
oder man hofft auf den Hausarzt.“

Die Stadt reagiere darauf, indem sie andere Gruppen ein Angebot aus den überschüssigen Restimpfdosen mache, derzeit zum Beispiel Lehrer an weiterführenden Schulen. „Die sind richtig happy“, sagte Nießen.

Woanders ist das Phänomen so noch nicht zu beobachten. Im Impfzentrum des Oberbergischen Kreises ist die Auslastung nach wie vor hoch. Mit 1400 bis 1500 Impfungen pro Tag habe man gut zu tun, sagte ein Sprecher. Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Hochsauerlandkreis. „Es gibt relativ wenige Terminabsagen, toi toi toi“, sagt ein Sprecher.

 

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