Ein 67-jähriger Kinderarzt ist in dem Prozess um einen noch nicht zugelassenen Grippe-Impfstoff zu einer Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Fulda sah es als erwiesen an, dass er 2009 und 2010 zu Unrecht rund 72.800 Euro von einem Arzneimittelhersteller kassierte, der das Mittel in einer Studie testen ließ.
Der Arzt habe gefälschte Ergebnisse übermittelt, was einen besonders schweren Fall von Betrug darstelle, begründeten die Richter in Hessen ihre Entscheidung. Der Angeklagte muss außerdem 3600 Euro an die Deutsche Familienstiftung Fulda zahlen.
Der Mann hatte zugegeben, die Formulare zur Dokumentation der Studie einfach mit Namen aus seiner Patientenkartei ausgefüllt und Testergebnisse frei erfunden zu haben. Es ging bei den Tests darum, wie Kinder auf einen Wirkstoff reagieren, der für Erwachsene bereits zugelassen war.
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