Experten mahnen

Impfquote bei HPV noch zu niedrig Laura Schulz, 27.11.2024 17:44 Uhr

Humane Papillomviren (HPV) werden über sexuelle Kontakte übertragen und können Krebs verursachen. Doch die Impfquote ist aus Sicht von Experten zu niedrig. Das hat einen Grund. Foto: K.unshu/shutterstock.com
Berlin - 

Humane Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen – eine vollständige Schutzimpfung dagegen hatte zuletzt aber nur jedes zweite Mädchen im Jugendalter. Von den im Jahr 2009 geborenen gesetzlich Versicherten im Alter von 14 Jahren seien 49,5 Prozent der Mädchen und 30,6 Prozent der Jungen vollständig geimpft, teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) auf Basis von Abrechnungsdaten mit. Am höchsten seien die Quoten in Sachsen-Anhalt, am niedrigsten in Baden-Württemberg.

Das Virus gehöre nach wie vor zu den eher unbekannten Erregern, sagte Zi-Chef Dominik von Stillfried. „Leider sind daher noch immer viel zu wenige Mädchen und Jungen gegen dieses Virus geimpft.“ EU-weites Ziel sei eine Impfquote von 90 Prozent bei Mädchen bis zum Jahr 2030. Deutschland liege deutlich unter dieser Zielmarke.

Humane Papillomviren werden durch intime Kontakte übertragen. Die meisten Menschen infizieren sich einmal im Leben mit ihnen. Die Infektionen verlaufen zwar größtenteils ohne Symptome. In einzelnen Fällen können sie aber Krebs auslösen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für Mädchen seit 2007 und für Jungen in dem Alter seit 2018. Sie sollte idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen.