Gefälschte Impfnachweise

Impfpässe: Apotheken sollen misstrauisch sein

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Berlin -

Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden immer öfter gefälschte Impfpässe entdeckt. Für Apotheker ist das Erkennen solcher Fälschungen weiter eine Herausforderung.

Das Erkennen von gefälschten Impfausweisen bleibt für die Pharmazeuten eine Herausforderung. Für Impfpässe gelte lediglich, „die Inhalte sind verpflichtend, die da drin stehen müssen – die Form, wie diese Inhalte dort eingebracht werden, ist nicht vorgeschrieben“, sagt Bernd Stahlhacke, Präsident der Apothekerkammer in Mecklenburg-Vorpommern. Das größte Problem für die Prüfung sei, dass der internationale gelbe Impfausweis keine Sicherheitsmerkmale habe, die man gezielt überprüfen kann. Aufgrund des großen Anreizes war daher aus seiner Sicht von Beginn an mit Fälschungen zu rechnen. In Apotheken können Impfnachweise, die lediglich im gelben Impfbuch eingetragen wurden, wie sonst auch bei Hausärzten und in Impfzentren, in das europaweit geltende digitale Impfzertifikat umgewandelt werden.

Enormer Aufwand

Laut Stahlhacke werden die Apotheken immer misstrauischer und müssen das auch werden. Einige Kolleg:innen betreiben seiner Aussage nach enormen Aufwand in der Nachverfolgung und Validierung von Impfungen. Aus seiner Sicht sollten Apotheker, denen ein Impfpass nicht vollständig glaubhaft erscheint, eine Umwandlung in ein digitales EU-Impfzertifikat jedoch einfach verweigern. Besonders verdächtig sei, wenn Bürgerinnen und Bürger aus anderen Bundesländern in den Nordosten kommen, um hier ihr digitales Impfzertifikat ausstellen zu lassen.

Laut dem Landeskriminalamt wurden im Nordosten seit Januar 2020 83 Mal gefälschte Impfausweise durch die Polizei entdeckt –alle Vorfälle stammen jedoch aus dem Jahr 2021. Sie wurden demnach entweder zum Kauf angeboten oder verwendet, um Eingangskontrollen zu überwinden. Die Zahl der Fälle ist den Angaben zufolge seit Oktober 2021 angestiegen. Insgesamt sei die Anzahl jedoch eher als gering einzustufen, die Behörde geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Das LKA wies darauf hin, dass solche Straftaten nicht Teil der Kriminalstatistik sind. Die Art der Recherche garantiert daher keine vollständige Validität.

Auf die Fälschungen aufmerksam gemacht wurde die Polizei laut dem LKA sowohl von Apotheken, Stempel-und Druckerfirmen, Impfzentren als auch Privatpersonen.

Doch nicht nur Privatleute mit kriminellen Motiven fälschen Impfausweise – auch unter Ärzten gibt es laut der Ärztekammer schwarze Schafe. Deren Fälschungen aufzudecken, dürfte für Apotheken nahezu unmöglich sein. Der Vorstand der Landesärztekammer verurteilte das Ausstellen falscher Impfzertifikate durch Kolleginnen und Kollegen zuletzt scharf. „Es ist nicht mit der ärztlichen Sorgfaltspflicht vereinbar und schadet dem Ansehen des Arztberufes“, hieß es in einer Mitteilung. Es sei ein Verstoß gegen die Berufsordnung und Urkundenfälschung. Sollte es daher Beschwerden geben, gehe die Ärztekammer diesen nach und stelle in jedem begründeten Fall Strafanzeige.

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