Impfkontrolle: Masernausbruch gefährdet Abiturprüfung dpa, 01.04.2019 15:54 Uhr
Wer in den nächsten Tagen die Dahlmannschule in Bad Segeberg betreten will, muss eine Masernimpfung nachweisen. Am ersten Tag werden mindestens 14 Personen weggeschickt, weil der Impfpass fehlt. Ohne ihn können Schüler am Dienstag auch kein Abitur machen.
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes haben heute an der Dahlmannschule in Bad Segeberg vor Unterrichtsbeginn die Impfausweise aller Schüler und Lehrer kontrolliert. Nur wer einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern nachweisen konnte, durfte das Schulgebäude betreten. Nach Angaben des Bildungsministeriums wurde 14 Personen der Eintritt ins Schulgebäude verwehrt, der Fachdienst Gesundheit des Kreises Segeberg sprach von 15 sogenannten Eintrittsverboten. 151 Schüler und auch einige Lehrer waren nach Angaben des Bildungsministeriums nicht zum Unterricht erschienen.
Am Freitag war bekannt geworden, dass ein Schüler des Gymnasiums an Masern erkrankt ist. Daraufhin hatte die Schulleitung alle rund 750 Schüler nach Hause geschickt und die Eltern aufgefordert, ihre Kinder bei unklarem Impfschutz am Montag gar nicht erst zur Schule zu schicken.
„Die Kontrollen haben den Unterrichtsbeginn verzögert, aber alles ist sehr geordnet verlaufen“, sagte Konrektor Thorsten Glaser. Um Chaos vor dem Schulgebäude zu vermeiden, wurden die Klassen 5 bis 9 durch die Pausenhalle in die Schule geleitet. Oberstufenschüler sowie Lehrer und Mitarbeiter mussten das Gebäude durch den Altbau betreten.
Die Kontrollen, die noch bis zum Beginn der Osterferien am Mittwoch fortgeführt werden sollen, beeinträchtigen auch die für Dienstag angesetzten Abiturklausuren. Wer nicht daran teilnehmen kann, weil er keinen ausreichenden Impfschutz nachweisen kann, müsse seine Klausuren am 8. Mai nachschreiben, sagte Glaser. Wie viele Abiturienten das betreffe, werde man erst am Dienstag wissen, sagte er.
Auch an der Theodor-Storm-Schule in Bad Segeberg war am Freitag ein Masern-Verdachtsfall gemeldet worden. Dort will das Gesundheitsamt am Dienstag die Impfausweise von Schülern und Lehrern kontrollieren.
Nach Angaben von Boris Friege vom Fachdienst Gesundheit des Kreises gab es seit Januar 2019 im Kreis drei Masernfälle. Da das Virus hochansteckend ist, sei in den nächsten Wochen mit weiteren Krankheitsfällen zu rechnen, sagte er. Zuletzt hatte es im Kreis im Jahr 2014 einen größeren Masernausbruch gegeben.