Trickdiebstahl

Immer mehr falsche Apothekenboten

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Berlin -

An einem Tag berichteten gleich zwei ältere Frauen aus Braunschweig der Polizei von Besuchen von angeblichen Medikamentenlieferanten. Die Polizei warnt vor einer neuen Masche, die bei Trickbetrügern offenbar immer beliebter wird.

Die Damen meldeten sich am Mittwoch unabhängig voneinander bei der Polizei, weil ihnen der Besuch eines Mannes verdächtig vorkam. Um die Mittagszeit hatte der Betrüger bei einer der Seniorinnen geklingelt und gab nach Angaben der Polizei vor, Medikamente an einen Nachbarn liefern zu wollen. Da dieser nicht zu Hause sei, fragte der vermeintliche Bote die 87-Jährige, ob er die Arzneimittel bei ihr lassen dürfte. Die hilfsbereite Frau ließ ihn zunächst sogar in ihre Wohnung. Dort bat der Mann um einen Zettel, angeblich um eine Nachricht zu schreiben. Als plötzlich noch eine blonde Frau in der Wohnung auftauchte, wurde die Seniorin jedoch misstrauisch und warf beide hinaus.

Unter demselben Vorwand, Arzneimittel für einen Nachbarn zu haben, klingelte nur wenige Stunden später ein Mann bei der zweiten Seniorin. Auch dort fragte der falsche Bote, ob er hereinkommen dürfe. Doch die 77-Jährige reagierte geistesgegenwärtig und rief in der Apotheke an. Dort versicherte man ihr, dass kein Lieferauftrag für den Nachbarn vorliegt.

Die Polizei geht in beiden Fällen von versuchten Trickdiebstählen aus. Der Vorwand, Medikamente abliefern zu wollen, sei aber neu. Die Beamten wiesen deshalb erneut darauf hin, dass Fremde, egal unter welchem Vorwand, nicht in die Wohnung gelassen werden sollen.

Während es in Braunschweig beim Betrugsversuch blieb, fiel eine Seniorin aus Planegg auf diese Masche herein. An einem Nachmittag klingelte ein vermeintlicher Apothekenbote an der Wohnungstür der über 80-Jährigen aus der bayerischen Kleinstadt. Die hilfsbereite Seniorin bat ihn in die Wohnung, weil er nach Unterstützung fragte: Er habe seine Brille vergessen und müsse der Kundin die Dosierung aufschreiben. Die Wohnungstür blieb geöffnet, die beiden waren kurz in der Küche.

Als der Mann die Wohnung wieder verlassen hatte, stellte die Frau fest, dass jemand im Schlafzimmer eine Schublade durchwühlt hatte. Bargeld und Schmuck fehlten. Die Polizei geht davon aus, dass sich während des Ablenkungsmanövers eine zweite Person in die Wohnung geschlichen und Bargeld und Schmuck gestohlen hat.

Auch bayerische Beamte warnten insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliches Apothekenpersonal oder ähnliche Personen in die Wohnung zu lassen. Eine gesunde Skepsis sei keine Unhöflichkeit. Echte Apothekenmitarbeiter hätten dafür Verständnis.

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