Kassenbon gegen Lauterbach

„Ich wünsche mir Jens Spahn zurück“ Sandra Piontek, 17.07.2024 14:56 Uhr

Per Aufdruck auf dem Kassenbon macht Florian Köster deutlich, was er von der aktuellen Gesundheitspolitik hält. Foto: Cothenius-Apotheke
Berlin - 

Florian Köster zeigt mit einem Aufdruck auf jedem seiner Kassenbons was er von Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält: „Nichts!“ Der Inhaber der Cothenius-Apotheke in Anklam stellt sich klar gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. „Ich hätte es nie vermutet, aber ich wünsche mir Spahn zurück.“ Denn: Lauterbach ist für ihn absolut ungeeignet.

Mit einem Aufdruck auf seinen Kassenbons zeigt Köster, dass er nichts vom Gesundheitsminister hält. „Übrigens halten wir Karl Lauterbach als Minister für absolut ungeeignet“, lautet der aufgedruckte Satz. Jeder Kunde und jede Kundin weiß somit, was der Inhaber aus Mecklenburg-Vorpommern derzeit von der Gesundheitspolitik hält: „Nichts! Ich hätte es nie gedacht, aber ich wünsche mir Jens Spahn zurück“, erklärt er. Anfangs habe man sich in der Apothekerschaft noch über Lauterbach und dessen Hintergrund gefreut: „Wir hatten die Erwartung, dass er als Mediziner unserer Berufsgruppe näher ist als sein Vorgänger“, so der Apotheker. Doch weit gefehlt.

„Wir werden als Basis überhaupt nicht wahrgenommen. Auch wenn es viele Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern gab, es dringt nichts bis zu Lauterbach durch, wir kommen nicht an ihn ran“, ärgert sich Köster. Dabei ist für ihn klar: „Uns muss kurzfristig geholfen werden.“ Köster kritisiert zudem: „Alle hauen im Moment auf die Arbeitgeber drauf. Selbstverständlich ist es ein positives Zeichen, dass gerade erst die Löhne erhöht wurden, aber es hätte zusammen an einem Strang gezogen werden müssen“, so der Apotheker, der sich dabei auf den Sockelbetrag bezieht, auf den sich die Gewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) geeinigt haben.

Stattdessen handelt Lauterbach unter einem Deckmantel: „Er gibt an, sich für die Apotheken einzusetzen, Maßnahmen zu ergreifen, die uns helfen, aber es wird das Gegenteil passieren. Vor allem die Landbevölkerung wird deutlich zu spüren bekommen, was die Reform mit sich bringt, wenn wir Apotheken ohne Apotheker erlauben“, so Köster. Setze sich der Entwurf durch, werden auch die großen Apotheken daran kaputtgehen, so der Pharmazeut.