Meningitis

Hygiene-Skandal bei US-Hersteller

, Uhr

Bei der Untersuchung der Meningitis-Welle in den USA sind Inspektoren auf schwere Mängel und Verstöße gegen Hygienevorschriften gestoßen. Das Unternehmen New England Compounding Center in Framingham bei Boston hatte nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA ein injizierbares Schmerzmittel hergestellt, dessen Verunreinigungen zu Meningitis (Hirnhautentzündungen) führen können. 25 Menschen starben bislang, weitere 313 erkrankten zum Teil schwer.

Dem FDA-Bericht zufolge fanden die Inspektoren etliche Mängel bei der Firma in Massachusetts im Nordosten der USA, darunter einen grünlich-gelben Belag auf Sterilisierungsgeräten. Obwohl die Arzneimittelproduktion gleichbleibende Temperaturen und Feuchtigkeitswerte verlangte, wurde die Klimaanlage nachts ausgeschaltet. Kritisiert wurde auch die Nähe der Fabrik zu einer Müllaufarbeitungsanlage, deren Staubwolken von Anwohnern mehrfach beanstandet wurden.

Das New England Compounding Center stellte Medikamente in großen Mengen her und belieferte unter anderen Krankenhäuser renommierter Universitäten wie Harvard und Yale. Der „New York Times“ zufolge gehören Arzneimittelfarbik und Recyclinganlage derselben Unternehmerfamilie.

In der „New York Times“ warnte ein Pharmakologe vor weiteren Kürzungen des FDA-Haushalts, die der Republikaner Mitt Romney in seinen Wahlreden für das Weiße Haus ankündigt. Die Mittel der FDA „reichen jetzt schon nicht aus, um irreführende Werbung und unzureichende (Arznei-)Produktionen zu kontrollieren“, schrieb der New Yorker Experte.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Nach Abda-Satzungsänderung
Abda beschränkt Macht des DAT
Mehr aus Ressort
Mangel an Blutspenden
Blutreserven werden knapp
Selbstständigkeit nicht mehr attraktiv
Nachfolge meist im Familienkreis

APOTHEKE ADHOC Debatte