Momentan warnt der brandenburgische Jagdverband vor der anstehenden Zecken-Saison, insbesondere vor der Auwaldzecke, die bisher nur in Südeuropa vorkam. Durch sie kann die Krankheit Babesiose übertragen werden: Hunde-Malaria. In Brandenburg stiegen die Fallzahlen auffallend – Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner aber nicht nur dort nach dem Waldspaziergang gründlich auf Zecken untersuchen.
Der brandenburgische Landesjagdverband warnt vor einer möglichen Ausbreitung der durch Zecken übertragenen Hunde-Malaria. Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) komme derzeit verstärkt in Brandenburg vor und könne die für Hunde gefährliche Krankheit Babesiose, auch Hunde-Malaria genannt, auslösen. Dies teilte der Verband in Michendorf am Dienstag mit. Im Landkreis Teltow-Fläming habe eine Amtstierärztin am vergangenen Wochenende bereits von stark steigenden Fallzahlen berichtet.
Die Übertragung der Babesiose erfolgt meistens innerhalb von 48 bis 72 Stunden. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel fünf bis sieben Tage.
Hunde-Malaria zeigt sich durch:
Bleibt die Erkrankung unbehandelt, führt sie in den meisten Fällen rasch zum Tod, weil sie sehr schnell die roten Blutkörperchen zerstört. Im vergangenen Mai waren mehrere Hunde, etwa in der Umgebung von Forst (Spree-Neiße), daran gestorben.
Die Sterblichkeit für an Hunde-Malaria erkrankte Tiere liegt in Brandenburg bei 10 bis 15 Prozent und liegt damit deutlich über dem Bundesschnitt. Genaue Zahlen konnten aus zwei Landkreisen, Teltow-Fläming und Dahme-Spree, nicht ermittelt werden, da die Erkrankung nicht meldepflichtig ist.
Nach Verbandsangaben ist die Babesiose beim Hund nicht auf den Menschen übertragbar. Für die Ausbreitung der Auwaldzecke auch in Deutschland machen die Forscher vor allem den Klimawandel verantwortlich. Die Erkrankung Babesiose war früher nur aus dem Ausland bekannt. Eine Impfung gibt es derzeit noch nicht.
Zudem ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der in der Regel von März bis Oktober aktiv ist, in Brandenburg weit verbreitet, wie der Jagdverband mitteilte. Er überträgt Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Tierhalter sollten ihre Hunde nach Absprache mit Tierärzt:innen mit Anti-Zeckenmitteln schützen und ihre Tiere mehrmals täglich nach Zecken absuchen, raten die Jäger.
Zudem sollten Zeckenbiotope vermieden werden.
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