Hude

Harley-Apotheker bitten zum Bikertreff

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Berlin -

Wenn Mitte Juni im niedersächsischen Hude Benzingeruch wieder auf glänzendes Chrom triff, dann bekommen die Harleys von Axel Schwirtz und Ehefrau Uta Flores-Schwirtz Gesellschaft. Und was für welche. Ganz Hude wummert, wenn aus allen Himmelsrichtungen hunderte Motorräder kommen. Die beiden Apotheker, die die Flores-Apotheke betreiben, sind selbst begeisterte Motorradfahrer und veranstalten bereits zum siebten Mal Flo's Bikertreff, der sich längst zu einem Großereignis entwickelt hat. In diesem Jahr hofft das Apothekerpaar, mindestens 1000 Biker begrüßen zu können.  

Dröhnender Motorensound, harte Rockrhythmen einerseits und Kaffee, Kuchen und der Duft von gegrilltem Fleisch andererseits: Die Mischung zieht jedes Jahr hunderte Biker in das niedersächsische Hude. Im vergangenen Jahr fuhren fast 800 Motorradfahrer vor der Flores Apotheke vor. Für den diesjährigen Flo's Bikertreff hat sich Organisator Axel Schwirtz ein hohes Ziel gesteckt: „Wir wollen am 11. Juni mindestens 1000 Motorräder in Hude sehen“, sagt der Apotheker der selber begeisterter Harley-Fahrer ist.

Egal, ob chromblitzende Harley oder Kreidler-Oldtimer-Moped – alle seien zur Veranstaltung willkommen, die mittlerweile überregional bekannt ist. Doch auch viele Huder und Besucher des Klosterortes, die kein motorisiertes Zweirad fahren, sondern einfach nur schauen möchten und die nette Atmosphäre sowie Auftritte von Live-Bands erleben wollen, kommen gern vorbei. „Motorradfahrer sind völlig handzahme und entspannte Zeitgenossen, die stolz auf ihre Motorräder sind“, betont der Apotheker. „Wir rechnen in diesem Jahr mit insgesamt etwa 2000 Besuchern.“

Schwirtz selbst ist vor acht Jahren auf ein Motorrad gestiegen. „Die Kinder waren aus dem Haus und die Wohnwagenzeit damit vorbei. Da musste was Neues her“, lacht der Pharmazeut. Die Ehefrau sei ein halbes Jahr als Beifahrerin mitgefahren und habe sich gelangweilt. „Meine Frau ist beim Motorradfahren immer eingeschlafen. Das konnte so nicht bleiben“, scherzt Schwirtz. Kurzerhand habe auch sie einen Führerschein gemacht. Von da an gab es für das PS-starke Pärchen kein Halten mehr.

Schon bald beschlossen sie, vor ihrer Apotheke einen Biker-Treff zu veranstalten, zunächst im Rahmen eines anderen Huder Events, der italienischen Nacht. Schon bald erfreute sich der Treff einer so großen Beliebtheit, dass es den Rahmen sprengte. „Zum einen wurde es mit den Parkmöglichkeiten knapp, zum anderen, waren unsere Helfer überlastet, weil sie immer auf beiden Festen mit angepackt haben“, erklärt Schwirtz. Deshalb ist Flo's Bikertreff seit 2014 eine eigenständige Veranstaltung.

Damit alles reibungslos über die Bühne geht, haben sich die beiden Apotheker die Hilfe zahlreicher Freiwilliger gesichert. Der Verein Kinderaugen stellt einen Großteil des Personals zur Verfügung, dazu kommen Kommilitonen der beiden Töchter des Apothekerpaares. Insgesamt helfen laut Schwirtz 20 bis 25 Menschen ehrenamtlich mit.

Ein fester Bestandteil des Events ist der Kuchenverkauf vor der Flores-Apotheke. Die Leckereien werden allesamt von Huder Frauen gebacken. In diesem Jahr rechnet der Apotheker mit etwa 70 Kuchen. „Das Labor wir dann kurzerhand zu einer Kaffeeküche umgestaltet“, sagt er. Neben Backwaren werden auch Bratwürste und Softgetränke verkauft. Alkohol gibt es auf der Veranstaltung nicht. „Alkohol und Motorradfahren gehören nicht zusammen“, betont der Pharmazeut.

Die Erlöse vom Kuchenverkauf werden an den Huder Verein Kinderaugen gespendet. Der Verein setzt sich für benachteiligte Kinder im Ausland ein. Das Geld fließt in die Sanierung von Kindergärten und Kinderklinik sowie in Schulen im litauischen Salcininkai. Notwendige Dinge wie zum Beispiel zwei Großküchenherde oder Stoffe für Gardinen wurden in den vergangenen Jahren von dem Erlös angeschafft.

Schwirtz hat sich von der Seriosität des Vereins selbst überzeugt. „Da weiß ich, dass das Geld wirklich Kindern zugute kommt und nicht in irgendwelchen Chefetagen versackt“, sagt er. Der Apotheker und seine Frau stocken jedes Jahr die Spende aus eigener Tasche auf. Jährlich kommen so 2000 bis 2500 Euro zusammen.

Für Mehreinnahmen könnte in diesem Jahr der Besuch von Katharina Kisé sorgen. Die attraktive junge Frau aus Hude konnte diverse Miss-Wahlen für sich entscheiden. Sie ist amtierende Miss Osnabrück und trägt auch den Titel der Vize-Miss Norddeutschland. Im Jahr 2015 war Kisé Miss Oldenburg. „Katharina wird zusammen mit einigen Freundinnen für die Besucher ein Biker-Fotoshooting anbieten“, berichtet Schwirtz. Wer sich mit den Frauen ablichten lassen wolle, könne dies gegen eine Spende tun, die dann genauso wie der Erlös vom Kuchenverkauf dem Verein Kinderaugen zugute kommen soll.

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