Bayerischer Rundfunk

Hubmann: Lieferengpässe bleiben noch Jahre

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Berlin -

Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes und kommissarischer Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), schilderte bei BR24 die Situation der Arzneimittellieferengpässe. Er machte auch für die nächsten Monate und sogar Jahre wenig Hoffnung.

In dem knapp sechsminütigen Beitrag folgte auf einen Besuch beim Hersteller Daiichi-Sankyo mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek in Pfaffenhofen das Interview mit Hubmann. Er wurde als „Praktiker“ hinzugezogen, für das vorab aufgenommene Interview stand er in seiner eigenen Apotheke. Er betonte die Lieferschwierigkeiten bei Antibiotika, „es fehlt zurzeit an allen Ecken und Enden“, so Hubmann. Die Apotheken bräuchten viel Einfallsreichtum und die Kund:innen viel Geduld. Man habe aus der Not heraus auch schon Säfte aus Tabletten hergestellt.

„Geht das problemlos?“, fragt der Moderator. „Ein Medikament, das nicht verfügbar ist, im Hinterzimmer selbst zusammenmixen“, formuliert er seine Nachfrage. Problemlos gehe das nicht, in „schwierigen Bedarfsfällen“ sei es mithilfe von Vorschriften des Zentrallaboratoriums (ZL) und des NRF möglich, so Hubmann. Dafür seien außerdem viel „Knowhow“ und die benötigten Grundstoffe erforderlich.

Dominik Spitzer von der FPD äußerte in dem Bericht einen anderen Vorschlag zur Versorgungssicherung: „Die Staatsregierung soll aktiv auf die Krankenkassen zugehen, dass wir eine Lagerhaltung in den Apotheken finanziert bekommen.“ So sollen ausreichend Medikamente zur Verfügung stehen, „sodass nicht erst bestellt werden und lange gewartet werden muss, bis diese geliefert werden können.“

„Die Produktion und das Knowhow zurückzuholen wird fünf bis zehn Jahre dauern“, so Hubmann und prognostiziert: „Wir werden die nächsten Monate und vielleicht auch Jahre damit leben müssen, dass es immer wieder zu Lieferengpässen und zu Versorgungsschwierigkeiten kommt. Die Entspanntheit des Gesundheitsministers kann ich nicht nachvollziehen“, sagt er.

Die Ursache sei „multifaktoriell“. Vor allem der Kostendruck im Gesundheitswesen und die daraus folgende Auslagerung der Produktion spiele eine große Rolle. „Wenn es dort dann zu Lieferkettenabrissen kommt, ist das Geheule groß“, so der Apotheker, „auf einmal fehlt das überlebenswichtige Medikament.“

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