Obwohl in Großbritannien die Behandlung mit Homöopathika stark in der medizinischen Versorgung verwurzelt ist, steht die so genannte „sanfte Medizin“ seit geraumer Zeit in der Kritik. Jetzt wurden zwei von insgesamt fünf homöopathischen Krankenhäusern, in denen die Behandlung vom staatlichen Gesundheitsservice (National Health Service - NHS) bezahlt wird, die finanziellen Mittel zum Teil oder ganz gekürzt, berichtet das Fachmagazin „The Lancet“.
Grund dafür ist die anhaltende Kritik von Journalisten, Ärzten und Wissenschaftlern, die in den vergangenen beiden Jahren immer wieder den fehlenden wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis für homöopathische Mittel bemängelt haben. 2006 hat eine Gruppe von Ärzten einen Brief an die Finanzen koordinierende Dienststelle im NHS gerichtet, um ihre Bedenken an der homöopathischen Therapie auszudrücken.
Seit 1950 trägt der NHS die Kosten einer homöopathischen Behandlung. In den fünf homöopathischen Krankenhäusern Großbritanniens werden nach Aussagen des Lancet jährlich rund 13.000 Patienten behandelt. Der homöopathische Markt werde derzeit auf einen Wert von rund 38 Millionen britische Pfund geschätzt, bis zum Jahr 2012 wird mit einer Steigerung um weitere acht Millionen Pfund gerechnet.
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