Höhle der Löwen: 100.000 Euro für Apotheker APOTHEKE ADHOC, 05.10.2016 11:28 Uhr
Am Dienstagabend wird bei Vox gepitcht: In der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ präsentieren junge Unternehmensgründer ihre Ideen vor fünf prominenten Investoren. Wenn es gut läuft, steigt einer der Löwen ein. Gestern konnte sich ein junger Apotheker gemeinsam mit seinen zwei Brüdern eine Investitionssumme von 100.000 Euro sichern.
Stefan Wanning ist Apotheker; der 29-Jährige steckt nach eigenem Bekunden in der finalen Phase seiner Promotion an der Uni Bonn. Weil das Studium gut lief, arbeitete er gemeinsam mit seinen beiden jüngeren Brüdern an einem Beleuchtungssystem für Fahrräder. Ein reflektierender Streifen wird auf die Felgen aufgeklebt; ein kleines Licht sorgt für die erforderliche Illumination. Fahrräder sind normalerweise nur vorne und hinten mit Lampen ausgestattet. Die „Glow Stripes“ werden auch von der Seite leuchtend wahrgenommen.
Verkauft wurde noch nichts, doch die drei Gründer – die Brüder Markus (23), Andreas (27) und Stefan Wanning (29) aus Münster-Sarmsheim – sind der Meinung, ihr Konzept zur Marktreife gebracht zu haben. Am Ende mit Erfolg: Ralf Dümmel von der Vertriebsfirma DS Produkte legte den aufgerufenen Betrag von 100.000 Euro auf den Tisch und sicherte sich 30 Prozent der Firmenanteile.
Dabei sah es anfangs gar nicht so aus, als ob die Gründer die Investoren überzeugen könnten. Carsten Maschmeyer beschwerte sich gleich eingangs über den Namen des Produkts: „GlowGarage“ sei nicht geeignet, um den Nutzen zu beschreiben. Man beklebe schließlich keine Garagen.
Auch die Einstellung der Gründer stieß auf Skepsis: „Mal sehen, wie es läuft, dann klemmen wir uns komplett dahinter“, sei keine Aussage, mit der Investoren gewonnen werden könnten. Außerdem sei das Produkt zu teuer und allzu leicht zu kopieren. Doch auch wenn die Gründer phasenweise eine schlechte Figur machten: Einen „väterlichen“ Reflex lösten sie mit ihrer Idee bei den Löwen aus.
Als letzter verbliebener Investor griff Dümmel schließlich zu. Dabei drohte der Deal nur kurz vor Schluss zu platzen, denn die Gründer wollten eigentlich nur 15 Prozent der Anteile abgeben. Als sie sich zurückzogen, um über Dümmels Angebot zu beraten, schüttelten die Investoren den Kopf. „Wenn die jetzt verhandeln, fall ich vom Stuhl“, sagte Dümmel zu seinen TV-Partnern. Doch die Jungunternehmer verhandelten nicht, so kam es zum Deal.