Die vom Hochwasser betroffenen Apotheken im Saarland und in Rheinland-Pfalz benötigen schnelle unbürokratische Hilfe. Unterstützen will dabei Dr. Thomas Fendert. Der Inhaber der Marien Apotheke in Flieden sammelt Hilfsangebote und stellt für Interessierte eine Übersicht bereit. Auch die Apothekerkammer ist aktiv.
Der Starkregen am Wochenende hat in vielen Betrieben zu großen Schäden geführt. „Wir hatten im Saarland viele Apotheken, die vom Hochwasser betroffen waren“, sagt Carsten Wohlfeil, Geschäftsführer der Apothekerkammer des Saarlandes. „Zum Teil ist die komplette Einrichtung regelrecht abgesoffen.“ Einige betroffene Inhaberinnen und Inhaber verfügten aufgrund ihrer Lage im Hochwassergebiet jedoch über keine Elementarversicherung und müssten selbst für den Schaden aufkommen.
Auch Fendert will vermitteln. Zu dieser Aufgabe ist er über Social Media gekommen. Derzeit liege ihm eine Liste mit acht Hilfsangeboten vor, darunter Arbeitsleistung und Einrichtungsgegenstände. „Es gibt beispielsweise ein Ehepaar, das sich anbietet aufzuräumen, wenn man ihnen eine Unterkunft stellen kann.“ Außerdem könnten sie auch ein Notstromaggregat stellen. Andere könnten einen Topitec, Laborausstattung, Drucker und Kassensysteme, Rechner oder HV-Tische sowie einen Kaffeeautomat zur Verfügung stellen. Die Hilfsangebote seien sehr unterschiedlich, sagt er.
Er selbst werde Mitte Juni bei René Meissner von der Schloss Apotheke in Ottweiler mithelfen. „Ich mache alles, was am Wochenende gebraucht wird: Handverkauf oder aufräumen und putzen“, sagt Fendert. Der Apotheker ruft betroffene Kolleginnen und Kollegen auf, sich bei ihm zu melden. Er will die Kontaktdaten in für alle zugänglichen Dateiordnern sammeln. Dann könnten Hochwasseropfer selbst schauen, was sie benötigten.
Die Apothekerkammer bittet ebenfalls um Mithilfe. „Zahlreiche Menschen haben in den letzten Tagen ihr gesamtes Hab und Gut verloren“, heißt es im Aufruf der Kammer. „Auch viele Apotheken haben große Schäden erlitten und versuchen gerade zumindest wieder einen Notbetrieb zu gewährleisten.“
Wohlfeil weiß von 15 Kolleginnen und Kollegen, die Wasser im Betrieb hatten. „Wir gehen von insgesamt 20 Betroffenen aus.“ Auf der Internetseite der Kammer sei eine Maske eingerichtet worden, über die Hilfsangebote und Gesuche eingetragen werden könnten.
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