Weltaidstag

HIV nimmt in Deutschland zu dpa, 22.11.2010 18:57 Uhr

Berlin - 

HIV ist in Deutschland nicht zu stoppen: Nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich im Jahr 2010 etwa 3000 Menschen mit dem HI-Virus angesteckt. Damit leben bundesweit rund 70.000 Menschen mit dem Erreger, der die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst. Diese Zahl werde in den kommenden Jahren weiter steigen, teilte das RKI im Vorfeld des Weltaidstages am 1. Dezember mit.

Trotz vieler Aufklärungskampagnen liegen die Infektionszahlen ähnlich hoch wie in den Vorjahren. Am häufigsten stecken sich weiterhin homosexuelle Männer an. Die Zahl liegt nach RKI-Schätzungen 2010 bei rund 2200 Fällen. Dagegen liegen die Ansteckungszahlen durch Drogengebrauch mit 170 Fällen eher niedrig.

Die Infektionszahlen liegen laut RKI deutlich höher als die Todesfallzahlen. Rund 550 HIV-Patienten starben 2010 an Aids, ähnlich viele wie in den Vorjahren. Zum Vergleich: Mitte der 1990er Jahre starben bis zu 2500 Menschen pro Jahr an der Krankheit.

Rund 40.000 HIV-Positive erhalten in Deutschland eine medikamentöse Therapie. Der Trend gehe dahin, nach einer Diagnose wieder früher mit einer Behandlung zu beginnen als in den vergangenen Jahren, heißt es beim RKI.