Die Zahl der jährlichen HIV-Neuinfektionen wurde von den US-Behörden offenbar deutlich zu niedrig angegeben: Einer Studie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge infizierten sich im Jahr 2006 rund 56.300 Menschen mit HIV. Dies sind 40 Prozent mehr als bislang angenommen: Bisherige Statistiken der CDC waren von 40.000 jährlichen Neuinfektionen ausgegangen.
Die neuen Statistiken werden nach Einschätzung der CDC-Direktorin Dr. Julie L. Gerberding eine Reihe von Entscheidungen zum Thema AIDS-Bekämpfung beeinflussen. So müssten neue Maßnahmen ergriffen werden, um die Infektionsraten zu senken.
Die Ergebnisse der Studie verstärken zudem die Kritik an der Bush-Administration: Mehrere Milliarden Dollar seien ausgegeben worden, um AIDS in stark betroffenen Nationen zu bekämpfen, hieß es. Im eigenen Land sei jedoch nicht genug getan worden, um der Krankheit zu begegnen. Andere Experten äußerten den Verdacht, dass vor allem die Präventionsmaßnahmen weniger Wirkung zeigten, als man bislang dachte.
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