Trotz fehlender Barrierefreiheit

Historische Pelikan-Apotheke darf wiedereröffnen

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Berlin -

Apothekerin Dr. Dorothee Knell hat nach monatelangem Ärger mit ihrer Pelikan-Apotheke in Düsseldorf endlich gute Nachrichten: Nach einem langen Prüfungsverfahren diverser Ämter darf sie die im vergangenen Juni geschlossene Apotheke trotz dreier vorhandener Stufen wiedereröffnen.

Beteiligt waren Gesundheits-, Bauaufsichts- und Rechtsamt, die Experten haben genau geprüft. Die Schließung war angeordnet worden, weil die Apotheke mit der Original-Einrichtung aus dem Jahr 1891 übergeben wurde. Deshalb galt der Bestandsschutz nicht mehr und die drei Stufen verhinderten die Wiederinbetriebnahme unter neuer Führung.

Am Eingang der Apotheke müssen die Kunden seit jeher drei flache Stufen überwinden. Die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) verlangt aber einen barrierefreien Zugang. Dieser ist allerdings bautechnisch nicht zu verwirklichen, da der Bürgersteig zu schmal ist. Nachdem nun alle Möglichkeiten geprüft und für nicht durchführbar befunden wurden, darf die Apotheke im aktuellen Zustand, mit den drei Stufen, wiedereröffnet werden.

„Wir hatten zwar eine mobile Rampe, aber die wurde noch nie eingesetzt“, sagt die Apothekerin gegenüber APOTHEKE ADHOC, „Rollator- oder Rollstuhlfahrer haben immer die Klingel genutzt und es war sofort ein Mitarbeiter da. Einige Rollstuhlfahrer, die Stammkunden sind, haben mir geschrieben, dass sie das Rampenproblem überhaupt nicht verstehen, weil das System immer toll funktioniert hat.“

Knell hatte die Apotheke von ihrem Vater übernommen und bis 2015 selbst geführt. Dann zog sie nach Bayern und vermietete sie an einen Kollegen, mit dem es zuletzt viel Ärger, unter anderem wegen nicht bezahlter Mietkosten, gegeben hatte. Knell sagt: „Mittlerweile sind alle Rechnungen beglichen und alle Probleme ausgeräumt.“

Jetzt sucht sie einen Apotheker, der die Pelikan-Apotheke führen möchte. Sie befindet sich seit vier Generationen in Knells Familie. Die Apothekerin kann die Pelikan-Apotheke selbst nicht weiterführen: „Das ist gesetzlich nicht erlaubt, weil ich mehr als zwei Jahre nicht pharmazeutisch tätig war. Ich müsste ein halbes Jahr noch einmal voll in einer Apotheke arbeiten.“ Da sie bis zum Juni jemanden finden muss, ist das schon aus zeitlicher Sicht nicht realisierbar. Außerdem möchte sie in München bleiben, wo sie sich der Malerei widmet und als freischaffende Künstlerin arbeitet.

Knell sagt: „Ich suche jemanden, der Apotheke richtig gerne macht. Der Stadtteil hier ist aufstrebend, die Menschen hier lieben unsere Apotheke. Jeder, der hereinkommt, staunt über die original erhaltene Einrichtung. Sie ist ein kleines Schmuckstück, jetzt liegt es leider unbeleuchtet da.“ Wer die Pelikan-Apotheke wach küsst, kann sofort loslegen. „Wann immer ich in Düsseldorf bin und mich Passanten sehen, fragen sie, wann die Apotheke endlich wieder eröffnet wird.“

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