Apo-Software für Ostafrika APOTHEKE ADHOC, 20.08.2013 15:10 Uhr
Die Hilfsorganisation „Apotheker ohne Grenzen“ (AoG) weitet ihre Aktivitäten in Kenia und Tansania aus: Die Pharmazeuten prüfen derzeit Bestand und Bedarf in Krankenhäusern in ländlichen Gebieten. Vor knapp einem Jahr hatten die AoG damit begonnen, mit neuer Software und Personal die Lagerhaltung in Nairobi zu verstärken.
Die Apotheker unterstützen bereits seit 2011 die African Medical and Research Foundation (AMREF). Die Organisation ermöglicht mit ihren „Clinical-Outreach-Programmen“ die medizinische Versorgung und Fortbildungen für Klinikpersonal in den entlegensten Regionen Ostafrikas. Mangel besteht den AoG zufolge aber an Medikamenten und Materialien.
„Zu den Hauptursachen zählen die ungenügende Versorgung seitens des Staates und mangelndes Know-how“, erklären die AoG. Die so genannten „Dispensaries“ in den Kliniken würden häufig von angelernten Krankenschwestern oder Assistenten geleitet. „So kommt es beispielsweise zu Fehlbeständen aufgrund mangelhafter Organisation und Planung der Bestellungen, Verschwendung von Ressourcen durch verfallene Arzneimittel oder Verlust durch unangemessene Lagerung.“Deshalb soll die Zusammenarbeit nun ausgebaut werden. In einer ersten Phase des Projektes wurde die Organisation des AMREF-Hauptlagers in Nairobi verbessert. Von dem Lager aus starten Ärzte zu den etwa 150 Kliniken des Clinical-Outreach-Programmes. Zusammen mit einem kenianischen Apotheker und einem IT-Experten sei eine Software ausgewählt worden, um die umständliche manuelle Dokumentation abzulösen, berichten die AoG. Die Hilfsorganisation finanziert außerdem einen Pharmacy Technician, der künftig für die Lagerhaltung und die Anwendung der Software zuständig ist.
In einer zweiten Phase des Projektes nehmen AoG und AMREF nun die angeflogenen Gesundheitszentren und Kliniken unter die Lupe. Die Experten wollen prüfen, welches Personal und welche Lagermöglichkeiten es gibt – und wie das Management zum Beispiel durch eine Software verbessert werden kann. „Von klimatisierten Dispensaries bis hin zu Lagerräumen mit Pfützen findet sich alles“, berichten AoG. Computer seien nur teilweise vorhanden oder würden aus vielfältigen Gründen nicht genutzt.Anschließend wollen die AoG Schulungen zur „Good Pharmacy Practice“ und zur EDV anbieten. Diese sollen während der Outreach-Visiten durchgeführt werden. Parallel zum medizinischen Training, das AMREF bereits durchführe, wolle AoG so den pharmazeutischen Sektor stärken und einem Fachkräftemangel entgegenwirken, heißt es.