Seit Jahren wurde das Apothekenhonorar nicht angepasst – trotz gestiegener Kosten. Kein Wunder, dass der Ruf nach einer Anpassung groß und laut ist. Darauf macht auch Apothekerin und Vorstand der Apothekerkammer Berlin, Manuela Spann, in der aktuellen Apotheken Umschau aufmerksam – unter dem Titel: „Hilfe ist wichtiger als mein Verdienst.“
Spann betreibt mit Andrea Fittkau seit 2014 die Apotheke am UKB im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf – direkt in einem Ärztehaus gelegen. Das hat Vorteile, wie sie im Ratgeber der Apotheken Umschau erklärt. Müsse ein Rezept im Falle eines Engpasses geändert werden, seien die Wege kurz und die Kommunikation angenehm. Es komme jedoch auch vor, dass Patient:innen an eine andere Apotheke verwiesen werden müssten, weil Arzneimittel nicht vorrätig oder nicht lieferbar seien. „Dann verdienen wir kein Geld“, so Spann. Aber auch das bringe der Beruf mit sich. „Wir müssen den Versorgungsaspekt im Blick behalten“, appelliert Spann.
Dennoch hat die Apothekerin einen Wunsch an die Politik. Nämlich bei Entscheidungen im Gesundheitssystem mehr einbezogen zu werden. „Wir haben alle studiert, verfügen über eine Menge Erfahrung und sind in der Versorgung ebenso wichtig wie Ärzte“, wird Spann zitiert. Zudem müsse das Apothekenhonorar, das seit 20 Jahren unverändert ist, angepasst werden. Auch Apotheken hätten Personal, das für die gute Arbeit zeitgemäß bezahlt werden wolle.
Und auch das Engpass-Honorar in Höhe von 50 Cent zuzüglich Umsatzsteuer sei für den geleisteten Aufwand zu gering. Ohnehin seien die Änderungen im Lieferengpassgesetz (ALBBVG) „noch unzureichend“ und es gebe zu viele bürokratische Regeln. Stichwort Defektnachweise.
„Wir haben jetzt schon viele Probleme und die werden mit Beginn der Erkältungszeit zunehmen“, mahnt Spann. Das würden nicht nur die Teams, sondern in erster Linie auch die Patient:innen zu spüren bekommen.
APOTHEKE ADHOC Debatte