Nach ZDF-Dreh in der Offizin

„Hilfe, da müssen wir nochmal ran“

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Berlin -

Wenn in der Offizin mehr Menschen sind als üblich – und das an einem Sonntag – dann muss es einen besonderen Anlass geben. Und den gab es in der Adler-Apotheke im mecklenburgischen Schwaan ganz sicher. Denn dass ein Spielfilm in der Apotheke gedreht wird, kommt schließlich nicht alle Tage vor. Doch der Besuch des ZDF-Teams war für Inhaber Achim Borchwardt und seine Angestellten nicht nur mit Spaß verbunden.

Unter dem Arbeitstitel „Ohne Ausweg“ wird derzeit der Psychothriller mit Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer in den Hauptrollen produziert. Da der Regisseur Thorsten Näter am Hauptdrehort Wismar keine geeignete Apotheke fand, wich der Filmemacher ins 50 Kilometer entfernte Schwaan aus. Für zwei Tage hatten sich das Team des ZDF in der Adler-Apotheke angekündigt.

Der Samstag stand im Zeichen der „Umgestaltung“, fünf Männer waren über vier Stunden in der Apotheke zugange: „Überkleben, Warenausdünnung, Spiegel abkleben und so weiter…“, fasst Borchwardt zusammen. Seinen Angestellten graute es ob der umgeräumten Offizin. „Meine PTA waren entsetzt“, berichtet der Inhaber. Die eigentlichen Dreharbeiten starteten dann einen Tag später.

Von circa 7 bis 17 Uhr herrschte in der Adler-Apotheke großes Gedränge. „Etwa 20 Menschen waren beim Dreh in der Apotheke tätig, dazu nochmals 20 Techniker vor dem Haus“, erzählt Borchwardt. Neben Kramer, die im Thriller eine Apothekerin spielt, zeigten drei Schauspieler ihr Können vor der Kamera. Auf eine Wiederholung kann der Inhaber jedoch vorerst verzichten: „Eigentlich war es recht spannend, aber ich brauche das gewiss nicht jeden Monat.“

Zudem ging die Arbeit für Borchwardt und sein Team mit dem Ende der Dreharbeiten erst so richtig losging. „Das Filmteam hat drei Stunden lang für uns die Regale wieder eingeräumt. Hilfe, da müssen wir am Montag nochmal ran“, seufzt der Apotheker. Zumindest finanziell habe sich der Dreh des ZDF gelohnt: „Mit der Aufwandsentschädigung kann ich sehr gut leben kann. Sie lag auf jeden Fall über der Notdienstpauschale.“

Ambitionen, selbst einmal vor der Kamera zu stehen, hat Borchwardt keine: „Den Rummel brauche ich nicht.“ Dennoch freut sich der Inhaber über den Werbeeffekt für seine Apotheke. Die Adler-Apotheke in Schwaan gibt es bereits seit über 200 Jahren. Im März 2013 drehte bereits der NDR dort einen kurzen Film, der sich mit der Geschichte der Apotheke und dem sich verändernden Arbeitsalltag der Mitarbeiter beschäftigte.

Sollte wieder einmal ein Filmteam nach Schwaan kommen, hat Borchwardt auch schon den perfekten Drehort im Kopf. Denn neben seiner Apotheke betreibt der Pharmazeut seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau ein kleines Apothekenmuseum namens „De olle Apteik“. Im Museum, in welchem in zwei Räumen historische Einrichtungsgegenstände und Geräte ausgestellt sind, könnte dann „ein Märchen oder etwas ähnliches“ gedreht werden, blickt Borchwardt voraus.

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