Pfusch-Prozess

Hexal feuert Pharmavertreter Wilfried H.

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Berlin -

Hexal hat den Pharmavertreter der Alten Apotheke, Wilfried H., mit sofortiger Wirkung entlassen. Er habe gegen interne Richtlinien verstoßen.

Laut Verteidigung soll H. dem mutmaßlichen Pfusch-Apotheker Peter S. Zytostatika aus dem Kofferraum verkauft haben. Vor Gericht hatte H. die Anschuldigungen bestritten. Kontoauszüge legten allerdings nahe, dass H. Möbellieferungen im Wert von mehren Tausend Euro von S. bekommen hatte. Bei Hexal hat man nach der Aussage des Vertreters vor Gericht eine interne Untersuchung eingeleitet. „Er hat gegen interne Richtlinien verstoßen“, heißt es vom Unternehmen.

Warum H. die Möbellieferungen erhielt, kann man sich in Holzkirchen nicht erklären. Es habe keine Gegenleistung von Hexal gegeben. „Es hat keinen Handel mit Hexal-Zytostatika abseits normaler Vertriebswege gegeben“, wiederholte das Unternehmen. Von den Lieferungen habe man nichts gewusst. H. war seit vielen Jahren im Unternehmen. Er habe ein gutes Verhältnis zu S. gehabt, allerdings habe der Apotheker keine besonders guten Konditionen erhalten, wie es vor Gericht hieß.

Am vergangenen Prozesstag hatte die Verteidigung beantragt, Mitarbeiter der Rechtsabteilung von Hexal zu laden. Es liege nahe, dass der H. seine Aussage nach einer Rechtsberatung seines Unternehmens einstudiert habe. Das Gericht hatte dies früher schon einmal abgelehnt, über den aktuellen Antrag wurde noch nicht entschieden.

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