Kardiologie

Herzinfarkt nach Knie-OP

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Bekommen Patienten nach dem Einsatz eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks blutgerinnungshemmende Medikamente, sollten sie diese unbedingt wie verschrieben einnehmen, um Blutgerinnseln vorzubeugen. Wichtig sei auch, alle Physiotherapietermine zu absolvieren und regelmäßig Bewegungsübungen zu machen. Darauf weist Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes der Niedergelassenen Kardiologen in München, hin.

In den ersten zwei Wochen nach einer solchen Operation sei das Herzinfarktrisiko deutlich erhöht, vor allem bei Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Smetak beruft sich auf eine neue Studie, wonach das Risiko um das 25-Fache nach einer Hüft- und um das 31-Fache nach einer Knieoperation erhöht ist. Nach Hüftoperationen bleibe es sogar für die Dauer von bis zu sechs Wochen auf dem Niveau.

Für die Kohortenstudie wurden mehr als 95.000 Operationen im Hinblick auf die Häufigkeit eines Herzinfarkts nach dem Eingriff ausgewertet. Dabei bezog die Studie alle im dänischen Nationalregister vermerkten Operationen mit ein, die zwischen 1998 und 2007 stattfanden. Die Patienten wurden in drei Gruppen – je nach Alter, Geschlecht und Wohnort – unterteilt. Zu jeder Gruppe gab es eine Kontrollgruppe.

Smetak zufolge hängt es mit den emotionalen und körperlichen Belastungen in Vorbereitung auf die und nach der Operation zusammen. „Die perioperative Phase ist gerade bei Gelenkersatzoperationen mit vermehrtem Stress für die Patienten verbunden, so dass sich die Gefahr, einen Herzinfarkt nach der OP zu erleiden, deutlich erhöht“, so Smetak. Nach Operationen werde außerdem die Blutgerinnung aktiviert. Dadurch könnten Gerinnsel in den Herzkranzgefäßen entstehen.

 

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