Wut und negativer Stress können bei Herzpatienten einen lebensgefährlichen Herzinfarkt auslösen. Wer zur Risikogruppe zählt, sollte deshalb negativen Stress vermeiden, rät Dr. Jana Boer vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK).
Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, wer übergewichtig ist, wenig Sport macht, zu viel Fett und Zucker isst oder raucht. Bei betroffenen Patienten können sich in den Blutgefäßen sogenannte Plaques bilden, erklärt Boer. „Man kann sich das vorstellen wie kleine Verletzungen.“
In einer stressigen Situation, zum Beispiel bei einem Streit oder Wutanfall, gerät der Körper in eine Art Alarmsituation: Stresshormone werden ausgeschüttet, der Puls steigt, der Blutdruck geht rauf. In der Folge wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Verkrampft dann eines der verletzten Gefäße oder wird durch ein Blutgerinnsel verstopft, stirbt das Gewebe dahinter ab. „Das nennen wir Herzinfarkt“, sagt Boer. Binnen zwei Stunden lässt sich das Gewebe noch retten, danach nicht mehr.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Herzpatienten vorbeugen. „Entspannungstechniken können helfen, mit Stress umzugehen.“ Noch besser sei es, Ausdauersport zu treiben. „Ideal für Herzpatienten sind Nordic Walking oder Schwimmen“, erklärt die Kardiologin. Solche Sportarten sorgen dafür, dass der Körper weniger Stresshormone ausschüttet.
Boer zufolge können Betroffene auch gemeinsam mit einem Psychologen lernen, wie sie mit stressigen Situationen optimal umgehen. Eine Überweisung zum Psychologen stellt zum Beispiel der Hausarzt aus.
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