Stiftung Warentest

Herpesmittel: Versagen auf ganzer Linie

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Berlin -

Stiftung Warentest hat 26 Herpesmittel getestet. Das ernüchternde Fazit: Alle sind wenig geeignet, um Beschwerden merklich zu mindern – obwohl das den Verbraucher:innen versprochen wird.

Herpes an den Lippen kennen viele Menschen. Meist beginnt die Infektionskrankheit mit leichtem Kribbeln im Mundbereich. Später entwickeln sich schmerzhafte kleine Bläschen, die mit einer hochansteckenden Flüssigkeit gefüllt sind. Betroffene suchen häufig Rat in der Apotheke. Hersteller der zahlreichen kleinen Herpescremes oder -pflaster versprechen eine schnelle Heilung und eine deutliche Linderung der Symptome. Dies bestätigte sich im Test leider nicht.

Stiftung Warentest hat 26 Herpesmittel getestet. Genauer unter die Lupe wurden rezeptfreie Cremes und Gele genommen, aber auch Medizinprodukte wie Pflaster oder ein Thermostift. Eingehender untersucht hat Warentest, ob das Versprechen der schnellen Heilung gehalten werden kann. Das Fazit ist ernüchternd: Keines kann weder signifikant zur Verkürzung der Heilungsdauer beitragen, noch die Symptome mildern. Getestet wurden die gängigsten aciclovir- und penciclovirhaltigen Lippenherpesmittel, sowie Kombinationsprodukte mit Hydrocortison und Zinksulfat-Heptahydrat sowie Produkte, die eine Kombination des Wirkstoffes mit Heparin-Natrium enthielten.

Warentest stuft daher alle Mittel als wenig geeignet zur Behandlung von Lippenherpes ein. Selbst wenn Wirkstoffe wie Aciclovir oder Penciclovir regelmäßig alle zwei bis vier Stunden auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, verkürzt dies die Heilungsdauer um maximal einen halben Tag. Was die Produkte aber können: Die unschönen Bläschen kaschieren und eventuelle Wunden vor Keimen schützen. Zudem wird die Gefahr minimiert, dass sich die ansteckenden Viren verbreiten. Weiterer Positiveffekt: Werden die Bläschen durch die sogenannten „Patches“ verdeckt, kann das zum Wohlbefinden der Betroffenen beitragen.

 

 

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