Eine App soll Menschen mit chronischer Hepatitis C helfen, eine passende Therapie zu finden. Dazu gibt der Patient in sein Mobiltelefon den genauen Virustyp (Genotyp) ein, an dem er erkrankt ist. Das kostenlose Programm zeigt dann die Therapien an, die in Deutschland dafür zugelassen sind. So lassen sich Behandlungsdauer, mögliche Nebenwirkungen oder Heilungsraten in Zulassungsstudien vergleichen. Die App „Hepatitis Therapie“ gibt es für iOS und Android, hieß es vom Berufsverband Deutscher Internisten und von der Deutschen Leberhilfe.
Eine Infektion der Leber mit dem Hepatitis-C-Virus verläuft oft lange unbemerkt. Aus der chronischen Leberentzündung kann sich dann aber irgendwann eine Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs entwickeln.
Anfang des Jahres wurden neue Medikamente gegen die Krankheit zugelassen, die nebenwirkungsärmer und effektiver als bisherige Arzneimittel sein können. In den kommenden Monaten sollen weitere Präparate zugelassen werden. So könne auf Spritzen mit Interferon, wobei häufig starke Nebenwirkungen wie Depressionen, Grippesymptome und Blutbildveränderungen auftauchen, immer häufiger verzichtet werden, hieß es von der Deutschen Leberhilfe.
„Allerdings wird nur ein Bruchteil der Infizierten behandelt“, sagte ein Sprecher des Vereins. Wenn es nicht gelänge, die Diagnoseraten anzuheben und allen diagnostizierten Patienten Zugang zu einer Behandlung zu ermöglichen, werde Hepatitis C auch in Deutschland weiterhin viele Menschenleben kosten. Bis jetzt wird nach Schätzungen der Deutschen Leberhilfe nur einer von 40 Infizierten behandelt. In Deutschland sind den Angaben zufolge mehrere hunderttausend Menschen chronisch mit Hepatitis C infiziert. Genaue Zahlen gibt es nicht.
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