Die Affäre um Hepatitis-C-Infektionen in einem bayerischen Krankenhaus nimmt größere Dimensionen an. Die Auswertung von Operationsprotokollen der Donaus-Ries Klinik ergab, dass sich nun etwa 500 weitere Patienten auf die Krankheit testen lassen sollten, wie der Leiter des Kreisgesundheitsamts Donau-Wörth, Rainer Mainka, sagte. Damit werden insgesamt rund 1200 Patienten von der Behörde aufgefordert, beim Hausarzt einen Test machen zu lassen.
Ein ehemaliger Narkosearzt wird verdächtigt, bei Operationen seine Patienten reihenweise mit der Leberentzündung angesteckt zu haben. Bislang gibt es 16 bestätigte Fälle, wobei die Zahl laut Mainka voraussichtlich noch steigen wird.
Der Beschuldigte litt selbst an Hepatitis C und war medikamentenabhängig. Zuletzt war er im Oktober etwa zwei Wochen lang in einem Klinikum in Baden-Württemberg beschäftigt. Nach Angaben des Landratsamtes hat man sich von dem Arzt getrennt, gegen ihn werde ermittelt. Dabei wird auch untersucht, ob er sich selbst Arzneien gespritzt hat und dieselben Spritzen dann für Patienten verwendet hat. Normalerweise wird die Infektion nur über Blutkontakt übertragen.
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