Henry Heimlich

Erfinder des „Heimlich-Handgriffs“ gestorben dpa, 19.12.2016 11:31 Uhr

Erfinder gestorben: Henry Heimlich, der die Notfallmaßnahme des „Heimlich-Handgriffes“ entwickelte, ist am Wochenende verstorben. Foto: Wikipedia
Cincinnati - 

Der Erfinder des lebensrettenden „Heimlich-Handgriffs“, Henry Heimlich, ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Die von dem US-Arzt entwickelte Notfallmaßnahme hat viele Menschen weltweit vor dem Ersticken gerettet. Dabei wird versucht, mit Druck auf den Bauch einen Fremdkörper aus der Luftröhre zu bekommen. Heimlich sei in einer Klinik in Cincinnati (Bundesstaat Ohio) gestorben, teilte seine Familie am Wochenende mit.

Dabei hieß es: „Vater war ein Held für viele Menschen aus der Welt aus einem einfachen Grund: Er hat geholfen, unzählige Leben zu retten, durch die Erfindung von Prozeduren und Geräten des gesunden Menschenverstands.“

Heimlich selbst hatte seinen Handgriff in diesem Jahr zum ersten Mal benutzen können, als ein Mitbewohner seines Altenheims sich an einem Hamburger verschluckte. In fast allen Restaurants in den USA hängt eine Anleitung für den „Heimlich-Handgriff“. In Deutschland zählt er zu den Este-Hilfe-Maßnahmen.

Der Heimlich-Handgriff findet Anwendung, wenn ein Mensch sich verschluckt hat und unmittelbar zu ersticken droht. Dabei legt ein Helfer dem Betroffenen eine geballte Faust in den Oberbauchbereich unterhalb des Brustbeins. Die Faust wird mit der zweiten Hand umfasst und bis zu fünf Mal kräftig nach hinten oben gezogen. Die Hoffnung: Der verschluckte Gegenstand löst sich durch den Druck. Tritt keine Besserung ein, sollten Rückenschläge und Heimlich-Griff so lange abgewechselt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. Es wird davor gewarnt, den Heimlich-Handgriff an Gesunden zu üben, da er durchaus Risiken birgt.