Infektion

Helicobacter von der Mutter

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Um ihr Kind vor einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori zu schützen, sollten Mütter keine Schnuller oder Löffel ablecken und dem Kind zurückgeben. Der Keim werde hauptsächlich von Magensaftanteilen im mütterlichen Speichel übertragen, erläutert Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Neben der möglichen Übertragung von Kariesbakterien sei dies ein weiteres Argument dafür, auf das Ablecken zu verzichten.

Die meisten Menschen stecken sich Fegeler zufolge mit dem Helicobacter pylori an, bevor sie fünf oder sechs Jahre alt sind. Je früher Kinder sich infizieren, desto eher sind Beschwerden wahrscheinlich. Relativ seltene Erkrankungen wie eine chronische Magenschleimhautentzündung oder Darmgeschwüre, gelegentlich aber auch häufig auftretende Bauchschmerzen in der Kindheit können auf einer Infektion mit dem Magenkeim beruhen.

Typisch für eine Infektion sei bei älteren Kindern ein inneres Brennen zwischen Rippen und Bauchnabel, sagt Fegeler. Bei leerem Magen verschlimmern sich die Beschwerden. Nimmt das Kind dagegen Nahrung auf oder trinkt es Milch, lässt das Brennen nach, weil die Magensäure abgeschwächt wird. Auch Wachstumsverzögerungen oder Eisenmangel können mit einer Helicobacter-Erkrankung verbunden sein.

„Sind Helicobacter-Bakterien nachgewiesen, muss das Kind Antibiotika und eventuell Magensäure-bindende Medikamente einnehmen“, sagt der Kinder- und Jugendarzt. Häufige und regelmäßige Mahlzeiten helfen, die Bauchschmerzen zu lindern. Einen Hinweis auf eine Infektion erbringt die Bestimmung von Helicobacter-Antigenen im Stuhl. Tatsächlich nachweisen lässt sich sie aber nur durch eine Magenspiegelung.

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