Hessen

HAV warnt vor gefälschten Rezepten

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Der Hessische Apothekerverband (HAV) warnt seine Mitglieder vor Rezeptfälschern: Im Rhein-Main-Gebiet seien in den letzten Wochen in fast 20 Apotheken gefälschte Rezepte eingelöst worden. Das es sich um hochpreisige Arzneimittel handele, seien die Krankenkassen bereits um etwa 50.000 Euro betrogen worden.

Die Preise der abgegebenen Medikamente lagen zwischen 2500 und 4500 Euro; betroffen waren Wachstumshormone, Krebs- und Aidsmittel sowie Hepatitis-Präparate. Insbesondere mit den Wachstumshormonen hätten die Betrüger eine sehr große Gewinnspanne, da diese auf dem Bodybuilder-Markt für „horrende Preise“ wiederverkauft werden könnten.

Die Rezepte waren „so gut nachgemacht, dass sie mit bloßem Auge nicht als Fälschung zu identifizieren sind“, so der HAV. Das ARZ Darmstadt war auf die gefälschten Rezepte aufmerksam geworden und hatte die Oberstaatsanwaltschaft Frankfurt eingeschaltet. Laut HAV sind bislang drei Krankenkassen betroffen: Die Techniker Krankenkasse (TK), die BKK vor Ort sowie die BKK Gesundheit.

Bei der Staatsanwaltschaft wartet man nun auf die Anzeige der Kassen: „Wir haben erst heute die Information erhalten. Die betroffenen Krankenkassen müssen nun die Informationen zusammentragen und Strafanzeige erstatten“, so ein Sprecher. Erst dann könne ein Ermittlungsverfahren aufgenommen werden. Man müsse davon ausgehen, dass die Betrüger weiterhin versuchten, die Rezepte in Apotheken einzulösen.

Um dies zu vermeiden, hat der HAV seine Mitglieder inzwischen über die Betrugsfälle in Kenntnis gesetzt. Die Apotheker seien aufgefordert worden, alle hochpreisigen Rezepte „genau unter die Lupe zu nehmen“.

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