Baden-Württemberg

Rasante Zunahme der Hantavirus-Fälle

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Vor allem im Südwesten Deutschlands grassieren derzeit Infektionen mit dem Hantavirus. Seit Beginn des Jahres wurden dem Landesgesundheitsamt 464 Erkrankungen gemeldet, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium in Stuttgart mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 22 Fälle. Damit zeichne sich ab, dass 2017 ein „Hantajahr“ werde, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Er wies zudem darauf hin, dass bei anhaltendem warmen und trockenen Wetter mit einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen zu rechnen sei. Bundesweit wurden dem Robert Koch-Institut bis vergangenen Mittwoch 672 Fälle gemeldet. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es lediglich 64 Fälle.

Das Hantavirus wird von Nagetieren wie der Rötelmaus übertragen und verursacht bei Menschen eine grippeähnliche Krankheit. Auch Blutdruckabfall, Nierenfunktionsstörungen und sogar Nierenversagen können die Folge sein. Baden-Württemberg gehört den Angaben zufolge zu den Hauptverbreitungsgebieten in Deutschland.

Grund für die vielen Fälle ist laut Ministerium ein starkes Vorkommen von Bucheckern im vergangenen Jahr. Sie sind die Hauptnahrungsquelle der Rötelmaus, deren Population durch die gute Futtersituation stark gestiegen ist. Dadurch breitet sich demnach auch das Virus aus. Menschen können laut Ministerium mit erregerhaltigem Staub in Berührung kommen, wenn sie beispielsweise Holzstapel umschichten oder auf Dachböden, in Kellern oder in Garagen umräumen.

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