Hamburg

Ebola-Impfstoff in Deutschland getestet

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Hamburg -

Erstmals haben Forscher des Hamburger Universitätsklinikums (UKE) mit der Erprobung eines Ebola-Impfstoffes an Menschen in Deutschland begonnen. Der von der Weltgesundheitsorganisation WHO gelieferte Impfstoffkandidat „rVSV-ZEBOV“ des Unternehmens NewLink Genetics solle in den nächsten sechs Monaten an zunächst 30 Freiwilligen getestet werden, teilte das Klinikum mit.

Die ersten Impfungen sollen in den nächsten Wochen erfolgen. Tests an Tieren seien erfolgreich verlaufen. Es bestehe keine Gefahr, dass sich die Freiwilligen tatsächlich mit Ebola infizieren könnten, betonten die Ärzte. Wenn alle Phasen der Erprobung erfolgreich sein sollten, hoffe man, den Impfstoff etwa ab Herbst 2015 einsetzen zu können, sagte eine UKE-Sprecherin.

Auch falls die aktuelle Seuche bis dahin eingedämmt sei, könne der Impfstoff dann möglicherweise bei weiteren Ausbrüchen helfen. Es handle sich um die Phase I der Klinischen Studie, teilte Professor Dr. Ansgar Lohse mit, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Jetzt gehe es vorrangig darum, die Verträglichkeit des Wirkstoffs, aber auch die Wirkweise im menschlichen Körper zu erforschen.

Der Impfstoffkandidat soll bereits nach einer einzigen Dosis schützen. Er habe zudem Potenzial, auch unmittelbar nach einer erfolgten Ebola-Infektion zu wirken, hieß es. „In zahlreichen nicht-klinischen Studien konnten die Vakzine Labortiere vor dem tödlichen Ebola-Virus schützen“, teilte das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) mit. Das DZIF unterstützt die Studie am UKE.

Der Impfstoff bestehe aus einem ungefährlichen Trägervirus, in den ein kleiner Baustein aus dem Ebola-Virus eingebaut sei, erklärte die Leiterin der Studie, die Tropenmedizinerin Dr. Marylyn Addo. „Es besteht daher kein Risiko, dass sich die Probanden durch den Impfstoff mit Ebola infizieren können.“

„Wir rechnen damit, dass wir wenige Monate nach Studienbeginn alle notwendigen Daten zusammen haben, um zu beurteilen, ob die klinische Entwicklung fortgeführt und ausgeweitet werden kann und dann auch Menschen in den Epidemie-Gebieten geimpft werden können“, sagte der beteiligte Virologe Professor Dr. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg.

In dieser Woche wollten auch Wissenschaftler des Universitätsklinikums Tübingen in Gabun beginnen, das Mittel an Freiwilligen zu testen. Weitere Studien laufen in den USA und sollen auch in der Schweiz starten, hieß es am UKE. Der Impfstoff wurde in Kanada entwickelt.

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