Infektionskrankheiten

Haiti: Cholera durch UN-Soldaten

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Knapp anderthalb Jahre nach dem Erdbeben in Haiti sind inzwischen mehr als 4500 Menschen an der Cholera gestorben. Seit dem Ausbruch der Krankheit im Oktober des vergangenen Jahres haben sich UN-Angaben zufolge mehr als 300.000 Menschen infiziert. Einem Expertenbericht der Vereinten Nationen zufolge ist nun die Herkunft des Erregers geklärt: UN-Soldaten aus Nepal, die nach der Katastrophe beim Wiederaufbau der Region halfen, haben den Erreger offenbar eingeschleppt.

„Das genaue Herkunftsland der Krankheit ist umstritten“, heißt es in dem Bericht. Die in Haiti untersuchten Erreger stimmten jedoch mit einem südasiatischen Erregertyp überein, der zwischen 2009 und 2010 auch in Nepal festgestellt worden war.

Anfang Dezember hatten Einwohner Haitis mehrfach Soldaten der UN-Mission Minustah angegriffen, an der auch nepalesische Soldaten beteiligt waren. Die Cholera war zum ersten Mal seit über 100 Jahren am 19. Oktober am Fluss Artibonite in Zentralhaiti ausgebrochen. Die Mission hatte in den vergangenen Monaten mehrfach solche Vorwürfe zurückgewiesen. Daraufhin war auch untersucht worden, ob die Krankheit durch die tektonische Verschiebung aus dem Golf von Mexiko nach Haiti kamen.

Der nun veröffentlichte Bericht beweist jedoch, dass der in Haiti aufgefundene Erregertyp aus Asien stammt. Aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen nach dem Erdbeben sowie der vermehrten Verwendung von Wasser des Flusses Artibonite sei die Verbreitung der Krankheit so schnell verlaufen.

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