Haftpflichtversicherung

Prüfer-Storcks fordert Lösung für Hebammen dpa, 06.08.2014 15:14 Uhr

Nur Zwischenlösung: Eine dauerhafte Lösung für die Haftpflichtproblematik der Hebammen fehlt, sagt Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hat eine dauerhafte Entgeltregelung für Hebammen gefordert. Die befristeten Ausgleichszahlungen für die steigenden Haftpflichtversicherungsprämien könnten nur ein erster Schritt sein, sagte die SPD-Politikerin. „Es fehlt weiter eine dauerhafte Antwort auf die Haftpflichtproblematik. Hier warten wir noch auf eine Lösung, die das Bundesgesundheitsministerium finden muss.“

Auch die Grünen dringen auf ein tragfähiges und langfristiges Konzept. „Die nun gefundene kurzfristige Lösung ist ein Anfang, entspannt die Lage der Hebammen aber nicht wirklich“, sagte Anja Siegesmund, Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl in Thüringen. „Die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe bei der Geburt und darüber hinaus muss unbedingt gesichert werden, auch in den ländlichen Gebieten.“ In den kommenden Verhandlungen müsse es mehr Geld für alle Hebammen geben.

„Das vorliegende Angebot der Krankenkassen musste unserer Ansicht nach letztlich angenommen werden, um überhaupt einen finanziellen Ausgleich für die Haftpflichtprämien zu bekommen, die derzeit bei 5091 Euro pro Jahr liegen“, argumentierte Siegesmund. Die Neuregelung wird bis Mitte 2015 gelten. Dann tritt eine gesetzliche Neuregelung in Kraft, die eine grundsätzliche Entlastung bringen soll.

Auch der Deutsche Hebammenverband (DHV) hält die mit den Krankenkassen getroffene Regelung nur für eine Zwischenlösung. Die rund 3000 freiberuflichen Hebammen in Deutschland sahen sich wegen massiv gestiegener Beitragssätze zuletzt unter starkem finanziellem Druck.

Während angestellte Hebammen über ihren Arbeitgeber abgesichert sind, müssen Freiberufler das Risiko selber versichern. Das wurde in den vergangenen Jahren jedoch immer teurer, weil zum einen die Therapiekosten deutlich gestiegen sind, wenn ein Kind durch einen Fehler der Hebamme bei der Geburt geschädigt wird. Zum anderen gab es kaum noch eine Versicherung, die Hebammen überhaupt absichern wollte.