Haftbefehl

Bundeswehrsoldaten sollen mit Drogen gehandelt haben dpa, 03.04.2017 13:48 Uhr

Vier Bundeswehrsoldaten stehen im Verdacht mit Drogen gehandelt zu haben. Laut Polizei wurden zudem 20 Packungen Anabolika und 22 Packungen potenzsteigernder Tabletten bei den Soldaten sichergestellt. Foto: Bundeswehr
Letzlingen - 

Gegen vier in Sachsen-Anhalt stationierte Bundeswehrsoldaten wird wegen Drogenhandels ermittelt. Bei Durchsuchungen in der Altmarkkaserne Letzlingen und an den Wohnanschriften der vier Männer im Alter zwischen 25 und 32 Jahren wurden vergangene Woche insgesamt 130 Gramm Kokain und 5 Gramm Crystal sowie Utensilien zum Drogenkonsum und -handel sichergestellt, wie die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord am Freitag in Magdeburg mitteilte. Die Männer stammen aus Halle, Berlin und dem mecklenburgischen Neubrandenburg. An den Heimatadressen wurden die Drogen überwiegend gefunden.

Gegen einen 25-Jährigen aus Neubrandenburg wurde Haftbefehl erlassen. Zwei weitere Haftanträge waren erfolglos, die Verdächtigten wurden auf freien Fuß gesetzt. Gegen den vierten Soldaten hatte die Staatsanwaltschaft keinen Haftbefehl beantragt.

Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über den Fund berichtet. Gegen die Tatverdächtigen seien disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet worden.

Laut Polizei wurden zudem 20 Packungen Anabolika und 22 Packungen potenzsteigernder Tabletten bei den Soldaten sichergestellt. Hinzu kamen eine Reihe nicht zugelassener Pyrotechnik aus polnischer Produktion sowie diverse Patronen, zwei Nebelgranaten und drei Nebeltöpfe. Die Staatsanwaltschaft Stendal habe ihre Ermittlungen um den Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Sprengstoffgesetz und das Arzneimittelgesetz erweitert.