Frauenhilfe

Apotheken verteilen Rote Karte

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Berlin -

Die Apotheken in Hessen sollen Opfern von häuslicher Gewalt helfen: Zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros soll es im November eine gemeinsame Aufklärungsaktion geben. Mithilfe von Plakaten und einer „Roten Karte gegen häusliche Gewalt“ soll auf Maßnahmen aufmerksam gemacht werden, die im Fall von Gewalt ergriffen werden können.

Allein in Hessen seien 2012 mehr als 7600 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt geworden, heißt es in einem Schreiben des Hessischen Apothekerverbands (HAV) an seine Mitglieder. Viele Betroffene und Zeugen wüssten jedoch nicht, wie sie in solchen Fällen richtig reagierten und an wen sie sich wenden könnten. Mit der Aktion soll die Öffentlichkeit sensibilisiert werden.

„Der HAV-Vorstand ist der Meinung, dass dieses Thema hervorragend geeignet ist, die Apotheke nicht nur als Abgabe- und Beratungsstelle für Arzneimittel zu positionieren“, schreibt der HAV-Vorsitzende Dr. Peter Homann. Auf diese Weise könne die Apotheke auch als niedrigschwellige Anlaufstelle für Aufklärung und Prävention in den Fokus gerückt werden.

Damit werde auch auf die soziale Kompetenz der Apotheken aufmerksam gemacht. „Immerhin sind fast 80 Prozent der Apothekenmitarbeiter weiblich und können dadurch das Thema sozusagen von Frau zu Frau mit der nötigen Sensibilität transportieren“, so Homann.

In den nächsten Wochen und Monaten sollen die kommunalen Frauenbeauftragten die Apotheken kontaktieren und die Aktion auf lokaler Ebener vorbereiten. Angedacht sind lokale Presseevents und die Einbeziehung der Lokalpolitik. Die Apotheken sollen die Rote Karte verteilen, in der Stellen aufgeführt sind, bei denen Opfer Hilfe erhalten können. Die Apotheker sollen empfehlen, diese Karte in der Hausapotheke bei den gängigen Notrufnummern aufzubewahren.

Der Anspruch an die Apotheken ist hoch: 2010 hatte es bereits eine ähnliche Aktion mit den hessischen Bäckereien unter dem Motto „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ gegeben. Laut HAV war diese auf „ein riesiges Medienecho“ gestoßen. „Unser Ansporn ist, dieses zu übertreffen“, schreibt Homann.

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