Schweinegrippe

H1N1-Tote in Niedersachsen dpa, 03.01.2011 14:35 Uhr

Hannover - 

Die Schweinegrippe fordert auch in Deutschland neue Opfer. In Niedersachsen sind zwei Menschen an der durch das H1N1-Virus ausgelösten Erkrankung gestorben: In Göttingen seien ein dreijähriges Mädchen und ein 51 Jahre alter Mann mit Vorerkrankungen dem Virus erlegen, teilte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums mit.

Der Mann habe schwere chronische Vorerkrankungen gehabt. Das Mädchen starb dagegen nach den Angaben der Mediziner am 28. Dezember eindeutig an der Viruserkrankung. Vorerkrankungen seien bei der Dreijährigen nicht festgestellt worden. Auch die Geschwister des Mädchens hätten sich mit der Schweinegrippe infiziert. Bei ihnen war die Infektion aber nicht so schwer, so dass sie aus der Klinik entlassen werden konnten. Zwischen den beiden Todesfällen in der Uniklinik gebe es keine Verbindung, sagte ein Sprecher der Stadt Göttingen.

Die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan sprach von zwei tragischen Einzelfällen. „Es gibt keinen Anlass zur Panik“, sagte sie. Zwar dürfe man die saisonale Grippe nicht unterschätzen. „Aber gleichzeitig darf man auch eine Pandemie nicht überschätzen.“ Seit Ende Dezember 2010 steigt die Zahl der nachgewiesenen Influenzaviren in Niedersachsen wieder deutlich an. Seit Oktober 2010 seien in Niedersachsen rund 30 Infektionen mit dem A/H1N1-Virus gemeldet worden, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsamtes.

Die Fälle in Niedersachsen sind nicht die ersten Todesfälle der aktuellen Grippesaison in Deutschland. Wie viele Tote es insgesamt gibt, ist aber nicht bekannt, da die Schweinegrippe nicht mehr meldepflichtig ist. Bislang hat die Schweinegrippe in Deutschland mehr als 250 Tote gefordert. Die meisten Erkrankungen waren von Herbst 2009 bis August 2010 aufgetreten. Danach war die Welle abgeebbt.

Damals waren rund 3,3 Millionen Dosen Impfstoff nach Niedersachsen geleifert worden. Rund 2,6 Millionen Dosen blieben übrig. Diese Impfdosen werde man zunächst aber nicht verwenden, sagte Pulz. Stattdessen impfe man mit einem neuen saisonalen Impfstoff, der auch eine Komponente gegen die Schweinegrippe enthalte. Ein Extra-Schutz sei so nicht notwendig.