Bulgarien

Gutachter für Mafia-Boss gesucht

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Hämorrhoiden, Nierensteine, Epilepsie, Bandscheibenvorfälle, hoher Blutdruck und jetzt Herzbeschwerden - mit Klagen über diverse Krankheitssymptome ziehen die Angeklagten den ersten Mafia-Prozess in Bulgarien seit Jahren in die Länge. Jetzt suchen die Ankläger händeringend in der Europäischen Union (EU) nach Kardiologen, die die Leiden des dauerkranken Angeklagten begutachten. Der Prozess musste am Mittwoch erneut verschoben werden.

Grund: Kein heimischer Arzt will ein medizinisches Gutachten erstellen. Dies sei ein „stiller Boykott“, klagte der Staatsanwalt von Sofia, Nikolaj Kokinow. Bulgarien wolle nun EU-weit nach ärztlichen Gutachtern suchen, hieß es. Der Patient ist seit zwei Jahren wegen eines Herzleidens krankgeschrieben. Auch seine Mitangeklagten in dem Ende 2005 begonnenen Prozess meldeten sich immer wieder krank. Fünf stehen jetzt nur noch unter Hausarrest.

Der Gruppe wird die Planung von drei Morden vorgeworfen. Der Mafia-Prozess gilt bei der EU als Test für die Wirksamkeit der bulgarischen Justiz. Brüssel hatte das Balkanland auch nach dem EU-Beitritt 2007 immer wieder wegen der ineffektiven Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität kritisiert.

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