Infektionskrankheiten

GSK: Eltern unterschätzen Rotavirus APOTHEKE ADHOC, 04.04.2012 13:51 Uhr

Berlin - 

Rotaviren werden in Deutschland häufig unterschätzt. Dies ergab eine Umfrage unter Notärzten und Kinderärzten, die der Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) durchgeführt hat. Die Experten kritisierten, dass es in Deutschland kein offizielles Massenimpfprogramm gegen die Rotaviren gibt.

Ein Fünftel der befragten Ärzte gab an, dass viele Eltern verunsichert seien oder eine Impfung als unnötig betrachteten, weil es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gebe. Fast drei Viertel der Mediziner erklärten, eine Impfung sei die wirksamste Methode, um eine Infektion zu vermeiden. Im Rahmen einer länderübergreifenden Studie wurden in Deutschland von November 2010 bis Januar 2011 knapp 1000 Ärzte befragt.

Rotaviren können vor allem bei Babys und Kleinkindern zu akuter Gastroenteritis führen. Bei dem Brechdurchfall verlieren die Kinder viel Flüssigkeit und müssen oft im Krankenhaus mit Infusionen oder Magensonden behandelt werden. Die Viren verbreiten sich vor allem über Schmierinfektionen.

GSK produziert mit Rotarix einen von zwei verfügbaren Impfstoff gegen Rotaviren, von Sanofi Pasteur MSD kommt RotaTeq. Die Schluckimpfungen werden zwei- beziehungsweise dreimal verabreicht. Beide Impfstoffe waren 2010 wegen Kontaminationen mit dem apathogenen Porcinen Circovirus (PCV) in die Kritik geraten, die Behörden sehen jedoch keine Gesundheitsgefährdung.