Contergan-Skandal

Grünenthal plant neue Stiftung

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Grünenthal hat eine neue Stiftung für die Conterganopfer angekündigt, um die Zahl der Hilfsmaßnahmen und deren finanziellen Umfang zu erhöhen. „Sowohl Grünenthal als auch die Eigentümerfamilie Wirtz werden dort Gelder zustiften können“, kündigte Vorstandschef Dr. Harald Stock in der Wirtschaftswoche an. Einzelheiten konnte ein Unternehmenssprecher noch nicht mitteilen.

Mit dem sogenannten Härtefonds habe Grünenthal bislang 70 von 100 Antragstellern geholfen, sagte Stock. „Mit unserem Geld werden Autos behindertengerecht ausgestattet, Hilfsmittel gekauft oder Bäder umgebaut.“ Über die Summen sei mit den Antragstellern Stillschweigen vereinbart worden.

Das Unternehmen hatte die Opfer Ende August erstmals um Entschuldigung gebeten. Durch das Schlafmittel Contergan waren weltweit etwa 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen zur Welt gekommen. Nach Angaben von Opferverbänden leben in Deutschland 2800 Betroffene.

Grünenthal hatte in den 1960er Jahren rund 100 Millionen Mark zugunsten der Opfer in eine Stiftung eingezahlt. Mit dem 1972 verabschiedeten Stiftungsgesetz hatten die Opfer automatisch keine Möglichkeit mehr, das Unternehmen auf Schadenersatz zu verklagen.

 

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