Der illegale Handel mit Substitutionsmitteln für opiatabhängige Patienten ist einer Studie zufolge weit verbreitet. Mehr als zwei Drittel der Abhängigen haben Ersatzpräparate wie Methadon und Buprenorphin bereits illegal erworben, wie eine Untersuchung des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg ergab. Die Wissenschaftler erforschen seit 2007 den Umfang der missbräuchlichen Verwendung von Substitutionsmitteln.
Bei einer Befragung von 806 Heroinabhängigen in 13 Städten habe sich gezeigt, dass der Handel mit den Ersatzstoffen „gängige Praxis“ in der Szene sei, schreibt der „Spiegel“. Laut „Focus“ gaben 67 Prozent der Befragten an, nicht verschriebene Ersatzdrogen genommen zu haben. Die Betäubungsmittel auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, bezeichneten 80 Prozent der Befragten als „einfach“ bis „sehr einfach“.
Hauptgrund für den Konsum sei der im Vergleich zu Heroin „günstigere Preis“. Unter der Hand sind laut „Focus“ zehn Milliliter Methadon für durchschnittlich 12,50 Euro zu haben, eine Buprenorphin-Tablette kostet demnach zwischen 5,40 Euro und 14,50 Euro.
Verkäufer seien vor allem Süchtige, die die Stoffe verschrieben bekommen, aber nicht einnehmen, heißt es im „Spiegel“. Mit dem Handel finanzierten viele Süchtige vermutlich ihren illegalen Heroinkonsum. Von 2003 bis 2007 stieg die Zahl der Sicherstellungen von Subutex (Buprenorphin) durch die Polizei laut „Focus“ drastisch. Schwarzmarkt-Zentren seien das Saarland und Rheinland-Pfalz.
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