Berlin reiht sich in die Liste der Bundesländer ein, in denen sich Versicherte in Apotheken gegen die Grippe impfen lassen können. Modellregion in der Hauptstadt ist der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, wo die Immunisierungen in der Offizin ab der Saison 2021/22 stattfinden sollen. Nathalie Daum ist eine der ersten Apotheker:innen, die teilnehmen.
Mitte Juli wurde bekanntgegeben, dass der Berliner Apotheker-Verein und der Verband der Ersatzkassen Landesvertretung Berlin-Brandenburg kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen zum Modellprojekt stünden. Außerdem fanden Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und der VDEK-Landesvertretung statt.
Inzwischen haben die Vorbereitungen begonnen. Apotheker: innen wie Nathalie Daum von der Apotheke im Bismarck-Karree haben den ersten Teil der notwendigen Schulung schon am 27. Juli absolviert. Ein dreistündiges Online-Seminar inklusive Tests ist aber nur der erste Schritt – eine praktische Prüfung muss ebenfalls noch bestanden werden.
Auch einen geeigneten Raum müssen teilnehmende Apotheken vorweisen. Der muss nicht nur ausreichend Privatsphäre bieten, sondern auch mit Liege und Sitzmöglichkeit ausgestattet sein.
Ziel des Modelprojekts ist es, mit niedrigschwelligen Angeboten die Impfquote zu steigern. Versicherte der Ersatzkassen können sich daher auch unabhängig von ihrem Wohnort in Charlottenburg-Wilmersdorf impfen lassen. Maßgebend für den Anspruch ist die jeweils aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Dass diese Strategie erfolgsversprechend ist, zeigten schon Modellversuche in anderen Teilen der Bundesrepublik. Dort konnten vor allem Patienten erreicht werden, die sich sonst gar nicht hätten impfen lassen.
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