Griechenland

Dramatische Lage: Streik in Krankenhäusern

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Athen -

Ärzte, Pflege- und Verwaltungspersonal griechischer Krankenhäuser sind am Mittwoch in einen 24-stündigen Streik getreten. Nach Gewerkschaftsaussagen protestieren sie gegen die stufenweise „Auflösung des Gesundheitssystems“. Die Lage sei dramatisch.

Allein das größte Krankenhaus von Athen „Evangelismos“ benötige fünf Millionen Euro, um weiter einigermaßen funktionieren zu können, sagte der Vertreter der Gewerkschaft der Krankenhausärzte, Dr. Ilias Sioras, im griechischen Fernsehen. Landesweit seien 4500 Planstellen nicht besetzt.

Wie die Pflegepersonal-Gewerkschaft mitteilte, gibt es in einigen Krankenhäusern wegen des Geldmangels nicht einmal Watte oder Handschuhe. Diese müssten Verwandte der Patienten in umliegenden Apotheken besorgen. Die griechische Ärzteschaft erklärte, dass trotz des Streiks die Behandlung dringender Fälle sichergestellt sei.

Anfang des Jahres hatte der neue Regierungschef Alexis Tsipras einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung versprochen. So sollten unversicherte Arbeitslose kostenlos einen Arzt aufsuchen können und nichts für Medikamente bezahlen müssen. „Wir werden dafür sorgen, dass die Millionen Menschen, die in den letzten Jahren ihre Krankenversicherung verloren haben, wieder Zugang zum Gesundheitswesen haben“, sagte Dr. Andreas Xanthos, gesundheitspolitischer Sprecher von Syriza damals.

Im Zuge der von der Troika auferlegten Sparpolitik wurden die staatlichen Ausgaben für Medikamente um die Hälfte zusammengestrichen. Heute liegen die Ausgaben pro Person Xanthos zufolge nur noch bei 60 Prozent der durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben der EU-Länder. Das führt dazu, dass Patienten einen großen Anteil der Kosten eines Arzneimittels selbst zahlen müssen.

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