Überfall zu früher Morgenstunde Torsten Bless, 03.07.2017 15:15 Uhr
Schreck in der frühen Morgenstunde: Die Löwen-Apotheke im Grevenbroicher Stadtteil Elsen hatte am letzten Freitag erst wenige Minuten geöffnet, da wurde sie schon überfallen. Der junge Täter floh mit 1400 Euro Beute. Von ihm fehlt jede Spur.
Gerade erst hatte Doris Milda-Neukirch gemeinsam mit einer Mitarbeiterin den Dienst in der Löwen-Apotheke angetreten. „Ich hab erst mal gar nichts mitgekriegt, bis die Kollegin ängstlich meinen Namen rief“, erzählt die Frau des Inhabers Joachim Neukirch. „Sie war schon dabei, eine Kasse zu leeren, während ein Mann sie mit einer Waffe bedrohte.“
Auch der Inhalt der zweiten Kasse habe in seinen mitgebrachten Rucksack geleert werden müssen, dann seien sie ins hinter der Offizin gelegene Büro gedrängt worden, in dem ein Tresor stand. Einnahmen habe es zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine gegeben. „Aber er hat unser gesamtes Wechselgeld mitgenommen. Mit den 1400 Euro kann man schon ein paar Tage leben“, sagt Milda-Neukirch. „Hinterher habe ich mich gefragt, warum ich ihm nicht einfach mit dem Kasseneinsatz ins Gesicht geschlagen habe.“
Unglückliche Zufälle hätten den Täter noch in die Hände gespielt: „Die Rheydter Straße ist normalerweise sehr belebt, nur an diesem Morgen war sie wie leer gefegt. Und alle anderen aus unserem Team waren ausgerechnet an diesem Tag zu einem Ausflug nach Hamburg unterwegs.“
So ein Erlebnis hat auch Tage danach noch Folgen: „Ich zucke jetzt noch zusammen, wenn jemand zur Tür reinkommt. Das dauert lange, bis man jemandem wieder vertraut“, erzählt Milda-Neukirch. Zumal der Überfall auch traumatische Erinnerungen geweckt habe: „Vor fünf oder sechs Jahren hatte ich hier in der Apotheke schon einmal eine Waffe am Kopf. Das war abends, danach waren alle Tageseinnahmen weg.“
Das ungute Gefühl bleibt ebenso wie viele Fragen: „Kommt der Täter aus der Nachbarschaft? War das jetzt ein Zufallstreffer? Woher wusste er vom Büro und dem Tresor? Hat er uns schon vorher beobachtet?“ Vom Täter fehlt nach wie vor jede Spur. „Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Wir sollen noch einmal bei der Polizei vorbeikommen, um ein Phantombild zu machen.“
Milda-Neukirch und ihre Kollegin haben den Beamten den Täter bereits beschrieben: Demnach ist er etwa 18 bis 25 Jahre alt, etwa 165 Zentimeter groß, mit schwarzem Dreitage-Bart im schmalen Gesicht. Er habe eine schlanke, fast zierliche Figur mit kurzen Haaren und einem dunklen Teint. Bekleidet gewesen sei er mit einer schwarzen Hose, einer schwarzen Kapuzenjacke und einer weißen Strickmütze.