Googles „DeepMind“, das als erstes Programm einen Menschen im Strategiespiel Go schlagen konnte, soll jetzt bei der Erkennung von Augenkrankheiten helfen. Die britische Moorfields-Augenklinik wird der Maschine rund eine Million Augenscans anonymisiert zur Verfügung stellen. Die Software soll in ihnen nach Anzeichen für Krankheiten suchen. Die Scans werden aktuell von Ärzten ausgewertet, das sei ein langwieriger Prozess, zu dem bisher keine Computer fähig gewesen seien, erklärte DeepMind.
Das Forschungsprojekt soll zeigen, ob lernende Maschinen für eine effiziente Diagnose eingesetzt werden könnten, hieß es. „Es ist unmöglich, einzelne Patienten anhand der Scans zu identifizieren“, versicherte DeepMind. Außerdem würden mit DeepMind anonyme Diagnosen und Informationen zur Behandlung von Augenkrankheiten geteilt, erklärte die Klinik. Da alles anonymisiert zur Verfügung gestellt werde, sei keine Zustimmung der Patienten erforderlich. Sie könnten aber grundsätzlich die Verwendung ihrer Daten für Forschungszwecke untersagen.
Google hatte die britische Firma DeepMind vor rund zweieinhalb Jahren gekauft, der Kaufpreis lag laut Medienberichten bei rund 500 Millionen Dollar. Der Software gelang es im März, in einem Match einen der weltbesten Meister im asiatischen Brettspiel Go zu schlagen, was zuvor als zu komplex für Computer galt. Dabei überraschte die Maschine an einer Stelle auch Experten mit einem kreativen Zug, den bisher nie jemand gespielt hatte.
Selbstlernenden Computern wird eine große Zukunft in der Medizin vorhergesagt, unter anderem weil sie Muster erkennen und so bei der Diagnose helfen können.
APOTHEKE ADHOC Debatte