Die kombinierte Nutzung von Bildgebungsverfahren lässt nach Angaben von Dresdner Forschern den Erfolg einer Bestrahlung von Hirntumoren vorhersagen und liefert so neue Ansätze für die Therapie.
Konkret ging es bei den Untersuchungen um Glioblastome, die besonders aggressive Form von Hirntumoren, teilte das Universitätsklinikum Dresden am Dienstag mit. Die Wissenschaftler nutzten neben der Magnetresonanztomografie (MRT) dabei parallel die Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Die Kombination liefere deutlich mehr Informationen für eine individuelle Therapie.
PET: Bei der PET handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, welches Aufschluss über die Aktivität von Gewebe gibt. Um die Aktivität im Gewebe sichtbar zu machen wird ein sogenannter Tracer, eine mit radioaktiven Stoffen versetzte Substanz, in den Körper injiziert. Gesundheitsschädlich ist die geringe Menge nicht. Die Strahlung kann dann mit einem speziellen Gerät gemessen werden. Da Tumorzellen eine besonders hohe Stoffwechselrate haben können sie durch dieses Verfahren leichter lokalisiert werden.
„Die bei der Bildgebung eingesetzte radioaktiv markierte Aminosäure Methionin liefert vor Therapiebeginn Hinweise darauf, wo der Tumor nach der Therapie erneut auftreten könnte“, hieß es. Denn Tumorzellen fielen beim Stoffwechsel durch besonders hohe Aktivitäten auf. Damit ließen sich Patienten schon vor Behandlungsbeginn identifizieren, bei denen der Tumor mit großer Wahrscheinlichkeit zurückkehren wird. Damit wäre in Zukunft denkbar, zum Beispiel mit einer erhöhten Strahlendosis bei Betroffenen zu arbeiten und ihre Erfolgsaussichten so zu verbessern, erklärte die Ärztin Annekatrin Seidlitz.
Nach Angaben des Dresdner Uniklinikums erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 4800 Menschen an einem Glioblastom. Dieser Hirntumor gilt in den meisten Fällen als unheilbar. Er lasse sich aufgrund seiner Lage im Gehirn selten mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernen, Patienten müssten nach Therapieabschluss mit Rückfällen rechnen, teilte die Uniklinik mit. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, werden Glioblastom-Patienten nach der Operation mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt. Annekathrin Seidlitz erhielt für ihre Forschungsarbeit einen mit 1000 Euro dotierten Förderpreis des Universitätsklinikums.
APOTHEKE ADHOC Debatte