Vitamin D

Glamour: Nicht gleich in die Apotheke laufen

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Berlin -

Zwischen Make-up-Hacks und Wasserwelle widmet sich die „Glamour“ auf vier Seiten dem Thema Vitamin D. „Wundermittel oder Hype?“ Schließlich steht der Winter vor der Tür und „Netzdoktoren“ empfehlen immer häufiger das Sonnenvitamin.

„Sind sie häufig müde, ständig erkältet und die Konzentration war auch schon mal besser?“, beginnt der Artikel. Dr. Google liefere den schnellen Befund: Vitamin D-Mangel. Ein Defizit könne schwerwiegende Konsequenzen haben. Möglich seien chronische Schmerzen, Gefäßerkrankungen, Depressionen, Diabetes und sogar Krebs. Da verwundere es nicht, dass Vitamin D-Präparate jährlich etwa 70 Millionen Euro umsetzten.

Zuallererst soll die Frage „Was ist Vitamin D überhaupt?“ beantwortet werden. Glamour erklärt den im Durchschnitt 35-jährigen Leserinnen, dass Colecalciferol kein Vitamin, sondern ein Hormon ist. Genau genommen ist Vitamin D die Vorstufe eines Hormons: Colecalciferol zählt zu den Secosteroiden und wird über Zwischenstufen zum Hormon Calcitriol, der physiologisch aktiven Form des Vitamin D. In natürlicher Form kommt es vor allem in Fettfischen vor, der menschliche Körper bildet die Substanz mit Hilfe von UVB-Strahlung selbst.

„Wofür ist es wichtig?“ Hier seien sich die Wissenschaftler zumindest einig. Vitamin D werde zur ausreichenden Calciumaufnahme über den Darm benötigt. Zudem würden dem Sonnenvitamin „weitere Auswirkungen auf unsere Zellen“ zugeschrieben. Genannt werden „die Kontrolle des Zellstoffwechsels, was die Entstehung von Krebszellen hindern kann“. Außerdem werden noch die „Produktion von chemischen Stoffen, die wir bei der Bekämpfung von Krankheitserregern benötigen und die Reduktion der Stoffe, die Autoimmunerkrankungen verursachen“, von einer US-Expertin angesprochen. Ein weiterer Experte zeigt sich jedoch zurückhaltender. Es gebe allein 20 Studien, die beweisen, dass Vitamin D-Präparate keinen positiven Effekt auf den gesunden Körper haben.

Dennoch stellt sich die Frage: „Wie viel Vitamin D brauche ich denn nun?“ Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist bei einem Wert von 20 ng/ml in sonnigen Zeiten ausreichend Vitamin D für die Knochengesundheit vorhanden. Von einem Mangel sprechen die Experten erst ab <12 ng/ml. Das BfR gebe außerdem zu bedenken, dass 80 Prozent des Bedarfs über die Sonne und 20 Prozent über die Nahrung gedeckt werden können. Dennoch würden etwa 60 Prozent der Bevölkerung den Wert von 20 ng/ml nicht erreichen. Warum? Weil wir zu wenig an der frischen Luft sind und zu selten Vitamin-haltige Lebensmittel verzehren.

Wie kommt man im Winter an die ausreichende Dosis? Die kurzen Sonnenstunden nutzen oder ins Solarium? Letzteres werde vom Bundesinstitut für Strahlenschutz aus gesundheitlichen Gründen abgeraten. Also in die Sonne? Bei richtigem Winkel sollte man sich täglich zehn Minuten pro Körperseite nackt in die Sonne legen, um optimal versorgt zu sein. Der Einfallswinkel der Sonne ist dabei entscheidend: Je länger der Schatten, desto weniger Vitamin D entsteht in der Haut. Unter 45 Grad kann kein Vitamin D gebildet werden – zwischen Oktober und März steht bei Aufenthalt in Deutschland die Produktion also still.

Dennoch sollte „man nicht direkt in die nächste Apotheke laufen“, schreibt Glamour. „Denn durch eine Überdosierung von Vitamin D, die natürlich nur durch Nahrungsergänzungsmittel möglich ist, kann es zu Nierensteinen und -verkalkung kommen.“ Der menschliche Körper sei in der Lage, Vitamin D aus den Sonnenmonaten zu speichern, und könne im Winter auf die Reserven zurückgreifen. Wer dennoch glaubt einen Mangel zu haben, wird an den Arzt verwiesen. Das Fazit: „Immer schön ein wenig Sonne tanken (vor allem im Sommer), Speicher auffüllen und nicht nur Schund essen – dann regelt sich das mit dem Vitamin D ganz von selbst.“

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