Gar nicht witzig finden es Apotheker in der Regel, wenn sie Post von Dienstleistern der Krankenkassen erhalten. Normalerweise flattern damit nämlich ärgerliche Retaxationen in die Offizin. In der Essener Hansa Apotheke landete jetzt Post von der GFS, der Gesellschaft für Statistik im Gesundheitswesen, mit einem Werbelogo auf dem Briefumschlag: „Witzige Produkte 'off säggs´sch“. Damit sollen eigentlich typische Produkte aus dem Freistaat angepriesen werden. Als „Hohn schlechthin und Tritt ins Kreuz“ empfindet allerdings Apotheker Juergen Kalthegener den Werbehinweis angesichts der vorhersehbaren Retaxation.
Er hat den Brief noch nicht einmal geöffnet, um sich nicht das Wochenende zu verderben. Ob er sich „Witzige Produkte 'off säggs´sch“ auf der Internetseite www.original-sächsisch.de überhaupt mal anschaut, weiß er noch nicht. Das hängt möglicherweise vom Ärgerpotenzial des GFS-Schreibens ab.
Auf www.original-sächsisch.de werden mehr als 200 Artikel mit Aufdrucken im sächsischen Slang angeboten, für Liebhaber heimatlicher Dialekte möglicherweise ein netter Fundus. Ob „Orschwerbleede“ oder „färdsch“, ob „Zuggorschnägge“ oder „Äggsbärde“ – mit den Motiven rund um die sächsische Sprache sei „immer ein Lächeln garantiert“, steht dort zu lesen.
Zum „farbenfrohen und witzigen“ Sortiment von Original Sächsisch gehören Klassiker wie T-Shirts für Groß & Klein, Taschen & Stoffbeutel für unterwegs und Tassen & Brettchen für eine guten Start in den Tag. Aber auch Sondereditionen, wie den ersten sächsischen Gartenzwerg oder einen Kugelräuchermann in echt erzgebirgischer Handarbeit werden bei Original Sächsisch aufgelegt.
Hinter www.original-sächsisch.de steckt übrigens der Verlag der Sächsischen Zeitung, der sich mit dem Vertrieb der Produkte ein Zubrot verdient. Auch der private Postzusteller Post-Modern, der Apotheker Kalthegener den Retax-Ärger nach Essen lieferte, ist eine Tochtergesellschaft des Verlags.
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