Gesundheitspreis

Schüler für Pillenwecker ausgezeichnet APOTHEKE ADHOC, 07.10.2016 07:53 Uhr

Berlin - 

Einmal im Jahr lädt der Wort & Bild Verlag nach Baierbrunn zur Verleihung der Preise der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“. Ausgezeichnet werden Projekte, die sich mit dem metabolischen Syndrom auseinander setzen. Preisträger in diesem Jahr ist ein 15-jähriger Schüler.

Timo Schuster aus Augsburg hat im Rahmen des Wettbewerbs Jugend forscht! eine intelligente Tablettendose entwickelt: Mithilfe eines Armbands erinnert der „Mediminder“ Patienten täglich zu festgelegten Uhrzeiten an die Einnahme ihrer verordneten Medikamente. Die Jury würdigte die Erfindung als ein besonderes, kreatives und durchdachtes Engagement für ein gesundes Leben von Patienten und verlieh Schuster den mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis.

Parallel verlieh die Stiftung, die vom Wort & Bild Verlag gefördert wird, auch drei Medienpreise als Anerkennung für die vorbildliche Aufklärung zu den gesundheitlichen Gefahren des Metabolischen Syndroms. In der Kategorie Print/Online konnte Jörg Römer mit 5000 Euro dotierten Preis für seinen Artikel „Die schlanken Kinder von Seinäjoki“. Die auf Spiegel Online veröffentlichte Multimedia-Reportage über ein finnisches Präventionsprogramm zeigt, welchen Beitrag Bildungseinrichtungen zu einer gesunden Lebensweise leisten können.

Anhand des Vorzeigeprojekts erklärt Römer, welche Chancen, aber auch welche Hürden es in Deutschland im Kampf gegen Adipositas bei Kindern gibt. Kurzfilme, Grafiken und Fotos illustrieren die gesellschaftliche Problematik laienverständlich und anschaulich. Der hervorragend recherchierte Artikel liefere umfassende Fakten und illustriere das Thema Übergewicht bei Kindern und dessen gesundheitliche Folgen eindrücklich, so die einhellige Meinung der Jury.

In der Kategorie Fernsehen wurde abermals ein Redaktionsteam von Quarks & Co ausgezeichnet, diesmal für den Beitrag „Zucker – 7 Dinge, die Sie wissen sollten!“. Der Film erläutert, warum Zucker für viele so unwiderstehlich ist, wo er unauffällig versteckt ist und wie schon Kinder mit ausgeklügelten Marketingstrategien an Süßes gewöhnt werden – trotz der gesundheitlichen Folgen des übermäßigen Konsums von Zucker.

Die TV-Produktion punktete bei der Jury durch die Kreativität bei der Darstellung der verschiedenen Aspekte. Die lehrreiche wie unterhaltsame Sendung leistet laut Jury sowohl für Laien als auch für gut Informierte einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung über Übergewicht & Co.

In der Kategorie Hörfunk ging der Medienpreis an Regine Hauch für ihren Beitrag „Ein Heim für dicke Menschen – mehr als nur Abspecken“. Die WDR-Reportage über ein Heim für Übergewichtige zeigt Chancen für Betroffene auf, ihren Lebensstil langfristig zu ändern und das Metabolische Syndrom zu besiegen. In dem Beitrag begleitet die Autorin mehrere Protagonisten und veranschaulicht dem Zuhörer auf sehr persönliche und einfühlsame Weise deren Kampf gegen die Fettleibigkeit. Die hervorragend recherchierte Sendung zeigt Therapie und mögliche Folgeerkrankungen von Übergewicht, macht dabei aber auch das persönliche Leid der Betroffenen und deren gesellschaftliche Ausgrenzung deutlich.

Den Festvortrag zur Preisverleihung 2016 vor Ehrengästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien in Baierbrunn bei München hielt Professor Dr. Stefan R. Bornstein von der Uniklinik Dresden). Sein Thema lautete: „Das Metabolische Syndrom – modernes Stresssymptom oder Infektionskrankheit?“.

Gegründet wurde die Stiftung 2005 von Rolf Becker. Der im Jahr 2014 verstorbene Verleger hatte sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für die Gefahren des Metabolischen Syndroms zu sensibilisieren. Übergeben wurden die Preise von Stiftungsvorstand Dr. Marc Becker, Arzt und Enkel des Verlagsgründers.